Blauflügelige Sandschrecke Sphingonotus caerulans (Linnaeus, 1767)

Die Grundfärbung der Blauflügeligen Sandrecke variiert von hellgrau bis braun. Die Tiere sind am Boden daher sehr gut getarnt. Auffallend und namensgebend sind die blauen Hinterflügel, die beim Auffliegen sehr auffällig sind. Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit der Blauflügeligen Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens). Im Gegensatz zu dieser hat die einheimische Form der Blauflügeligen Sandschrecke keine dunkle Binde auf den hellblauen Hinterflügeln. Des Weiteren ist der Oberrand der Hinterschenkel bei der Blauflügeligen Sandschrecke gerade, während er bei der Blauflügeligen Ödlandschrecke eine deutliche Stufe aufweist. Das Halsschild ist bei der Blauflügeligen Sandschrecke eingeschnürt, bei der Blauflügeligen Ödlandschrecke hat es dagegen einen Mittelkiel. Die Männchen sind mit einer Körpergröße von 14-26 mm kleiner als die Weibchen, die eine Länge von 20-30 mm erreichen. Die sehr unauffälligen Rivalengesänge der Männchen bestehen aus weichen und kurzen Schwirrlauten, die mehrfach wiederholt werden. Beide Geschlechter können zudem ein deutliches Fluggeräusch erzeugen.

Die Art konnte 2015 bei Gudow (Kreis Herzogtum Lauenburg) wieder nachgewiesen werden, nachdem sie zuvor landesweit als ausgestorben geführt wurde. Seitdem ist ein weiterer Fundort bei Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) bekannt geworden. Da die Art ein sehr guter Flieger ist, ist im Südosten des Landes mit weiteren Vorkommen zu rechnen.

Die Blauflügelige Sandschrecke ernährt sich rein vegetarisch und zwar von Süßgräsern sowie einer Reihe krautiger Pflanzen. Sie ist eine wärmeliebende Art. Die Eier werden sowohl oberirdisch als auch in feinkörnigen Boden abgelegt, wo diese überwintern. Die Larven schlüpfen im Frühjahr und die adulten Tiere sind in Schleswig-Holstein von etwa Anfang Juli bis Anfang Oktober zu finden, wobei das Maximum des Auftretens im August und September liegt.

Mosaikartig strukturierte, meist wärmebegünstigte Sandheiden und Sandmagerrasen mit größeren Offenbodenstellen bzw. sehr schütterer Vegetation. Ebenfalls werden Binnendünen, Kiesgruben und schotterreiche Bahnflächen besiedelt. Die Art tritt häufig als Erstbesiedlerin frischer Rohbodenflächen auf.

Die Blauflügelige Sandschrecke ist in Schleswig-Holstein vom Aussterben bedroht. Eine mögliche Gefährdungsursache liegt in der Sukzession, also dem Zuwachsen der Habitate.

Blauflügelige Sandschrecke
Sphingonotus caerulans
© Mathias Lohr
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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