Maulwurfsgrille Gryllotalpa gryllotalpa (Linnaeus, 1758)

Die gelbbraune Maulwurfsgrille ist aufgrund ihrer Körpergröße (Weibchen bis 40 mm, Männchen bis 50 mm lang) und -form (walzenförmiger Körper mit zu Grabschaufeln umgestalteten Vorderbeinen) unverkennbar.

Der bis ca. 40 m weit hörbare surrende Gesang wird aus ihren unterirdischen Verstecken vorgetragen und erinnert an die Balzrufe von Kreuz- und Wechselkröten oder den Gesang von Ziegenmelkern.

In Schleswig-Holstein sind aktuell nur noch isolierte Einzelvorkommen bei Itzehoe, Quickborn, Lübeck und Geesthacht bekannt. Ehemals war die Art in den südlichen und östlichen Landesteilen weit verbreitet und stellenweise häufig.

Maulwurfsgrillen leben unterirdisch in selbst gegrabenen Gängen und Kammern. Sie ernähren sich vor allem räuberisch, wobei pflanzliche Nahrung auch aufgenommen wird. Maulwurfsgrillen können fliegen und schwimmen. Die Art durchläuft eine zwei- bis dreijährige Entwicklung: Im Frühjahr schlüpfende Nymphen überwintern einmal, werden im folgenden Jahr adult und überwintern nochmals als adultes Exemplar. Im Spätsommer oder Herbst schlüpfende Larven überwintern zweimal als Larve und einmal als Imago.

Ihre Lebensräume zeichnen sich durch feuchte und leicht grabbare Böden aus. In Schleswig-Holstein ist sie aus abgetorften Hochmooren, Gärten und von alten Deichanlagen bekannt. In Gärten wurde die Maulwurfsgrille ehemals als „Schädling“ verfolgt.

Aufgrund der nur sehr wenigen, kleinen und voneinander isolierten Populationen ist sie aktuell vom Aussterben bedroht. Noch Anfang des 20 Jhdts. war sie in der Süd- und Osthälfte des Landes weit verbreitet und stellenweise häufig.

Maulwurfsgrille
Gryllotalpa gryllotalpa
© Claus-Peter Troch
Nymphe
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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