Junge Forscher*innen auf Insektenexkursion nach Mielkendorf

Die letzte Sommerferienwoche war dieses Jahr eine echte Strandwetterwoche – dennoch haben sich 11 Insektensucher*innen am 11. August auf die Socken gemacht, um ein kleines, aber erstaunlich blütenreiches Gebiet am Ihlkatenweg zu erforschen.

Bei knapp 30 °C und strahlend-blauem Himmel! Der Hitze getrotzt haben dann tatsächlich auch die Insekten, die besonders in den Schattenbereichen reichlich zu finden waren. Die Teilnehmer*innen der Sommerexkursion der Kieler Forschungswerkstatt, die im Rahmen des Projektes „Blütenbunt-Insektenreich“ angeboten wurde, waren ein ziemlich bunt gemischter Haufen, der sich aus 12- bis 15-jährigen Schüler*innen und Mitarbeiter*innen der Kieler Forschungswerkstatt zusammensetzte. „Wir sind hier alle gleichermaßen auf der Suche – das ist das Schöne an Insektenexkursionen: Man findet immer irgendwelche spannenden Arten!“, meint Katrin Schöps, Projektleiterin an der Kieler Forschungswerkstatt, die sich besonders über die Begeisterung der Teilnehmenden am Insektensuchen freut. In einem Meer aus Flockenblumen, Pastinake, Rainfarn, Möhre und Beifuß war die Erfolgsquote aber auch wirklich gut. Mit Keschern und Fanggläsern bewaffnet wurde ein Fund nach dem anderen gemacht und den Miteiferern präsentiert.

Nach dem Durchforsten des Kräuterdickichts führte der Weg in eine Sandkuhle: „Der hat meinen Finger angeknabbert!“ – die zahlreichen Dünen-Sandlaufkäfer haben es allen besonders angetan. Extrem schwer zu fangen, aber für junge Insektenforscher*innen kein Grund, sie nicht doch zu erwischen. Auch ein mit Weiden umrahmtes Kleingewässer, an dem Blutrote Heidelibellen, Königslibellen und andere Schönheiten ihr Unwesen trieben, durfte bei der Exkursion nicht fehlen. Hier wurden die Insektenkescher kurzerhand zu Wasserkeschern umfunktioniert, was zu großer Freude führte, weil sofort ein paar Schwimmkäfer im Netz waren.

Das Ergebnis nach 3 Stunden Insektensuche: über 120 Insektenarten wurden gefunden – von der imposanten Sichelschrecke bis zur winzigen Erzwespe. Darunter aber auch ganze 15 Tagfalterarten. „Das ist schon eher ungewöhnlich für unsere Region! Arten wie das Kleine Wiesenvögelchen, den Kleinen Perlmuttfalter und den Braunen Bläuling sieht man in Schleswig-Holstein nicht jeden Tag“ resümiert Michael Scheer, ebenfalls Mitarbeiter im Insektenprojekt und Lehrer am Friedrich-Schiller-Gymnasium Preetz. Die Exkursion hat wieder einmal gezeigt: Für interessante Insekten lohnt es sich immer, loszuziehen, auch bei sengender Hitze. Das wird auf jeden Fall wiederholt!

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Kleiner Perlmuttfalter (Issoria lathonia), Foto: Lennart Bendixen
Ausgestattet mit Bestimmungshilfen, Keschern & Co.: unsere Forscherkisten, Foto: Katrin Schöps
Junge Forscher*innen auf Insektenpirsch, Foto: Katrin Schöps