Braune Mosaikjungfer Aeshna grandis (Linnaeus, 1758)
Die Braune Mosaikjungfer ist mit 7 bis 7,5 cm Körperlänge eine relativ große Mosaikjungfer. Die Grundfarbe ist braun. Über die Brust verlaufen schräg von oben nach unten zwei gelbe Seitenstreifen. Der Hinterleib der Männchen weist oben auf dem zweiten Segment zwei blaue Flecken auf, die Hinterleibsseiten haben ebenfalls blaue Flecken. Den Weibchen fehlen die Flecken oben auf dem zweiten Hinterleibssegment und die seitlichen Flecken am Hinterleib sind auf dem zweiten und dritten Segment gelblich, auf den Segmenten vier bis acht blaugrau. Im Gegensatz zu der ähnlichen Keilfleck-Mosaikjungfer hat diese Art braune Augen, die oben gräulich-bläulich gefärbt sind und braun getönte Flügel.
Die Braune Mosaikjungfer ist von der dänischen Grenze bis zur Elbe weit verbreitet. Es liegen Nachweise aus allen Landesteilen vor. Auch in der Marsch, in der deutlich weniger Fundpunkte existieren, dürfte die Art gut vertreten sein. Größere Verbreitungslücken gehen wahrscheinlich auf Erfassungsdefizite zurück.
Die Braune Mosaikjungfer benötigt für die Larvalentwicklung zwei Jahre. Sie schlüpft ab Anfang Juni und fliegt bis Ende September, je nach Witterung auch bis in den Oktober hinein. Die Reifungszeit verbringen die Jungtiere in bewaldeten Gebieten, weit entfernt vom Entwicklungsgewässer. Der Patrouillenflug geschlechtsreifer Männchen ist ausdauernd und wird in größerer Höhe und weiter weg vom Ufer durchgeführt. Treffen die Tiere dabei auf ein anderes Männchen, so wird dies weit über den Gewässerrand hinaus verfolgt. Die Paarung beginnt oft schon in den frühen Morgenstunden, bereits ab einer halben Stunde vor Sonnenaufgang und kann mehrere Stunden dauern. Die Weibchen legen die Eier ohne Begleitung durch das Männchen in abgestorbene Pflanzenteile oder in Wasser schwimmendes oder liegendes Totholz.
Die Braune Mosaikjungfer pflanzt sich in fast allen Gewässertypen fort, wobei eine deutliche Bevorzugung von Stillgewässern zu erkennen ist. Dabei scheint keine Rolle zu spielen, ob es sich um künstlich angelegte oder natürliche Gewässer handelt. Wichtig ist ein nicht zu geringer Nährstoffgehalt des Wassers und eine gut ausgebildete Schwimmblatt- und Röhrichtzone. Viele Gewässer befinden sich im oder am Rand von Gehölzbeständen. Im Westen des Landes werden auch die offenen Grünlandbereiche der Marsch oder der Flussniederungen besiedelt. Die Larven leben zwischen Wasserpflanzen und am Gewässergrund. Dort verstecken sie sich zwischen Pflanzenteilen oder am Gewässerboden zwischen verrottendem Material.
Die Braune Mosaikjungfer ist in Schleswig-Holstein nicht gefährdet.
Braune Mosaikjungfer
Aeshna grandis
Körperlänge | 18 mm |
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Vorderflügellänge | 22 mm |
Länge Larven | 3cm |
Exemplare in S-H | 250.000 |
Alter MAX | 3 Wochen |
Literatur
- ARBEITSKREIS LIBELLEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.) (2015): Die Libellen Schleswig-Holsteins. - Natur + Text, Rangsdorf.
- BAUMANN, K.; JÖDICKE, R.; KASTNER, F.; BORKENSTEIN, A.; BURKART, W.; QUANTE, U. & T. SPRENGLER (Hrsg.) (2021): Atlas der Libellen in Niedersachsen/Bremen. - Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Libellen in Niedersachsen und Bremen, Sonderband.
- BROCHARD, C.; D. GROENENDIJK; E. VAN DEN PLOEG & T. TERMAAT (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. – KNNV Uitgeverij, Zeist.
- BROCKHAUS, T.; H.-J. ROLAND; T. BENKEN; K.-J. CONZE; A. GÜNTHER; K.G. LEIPELT; M. LOHR; A. MARTENS; R. MAUERSBERGER; J. OTT; F. SUHLING; F. WEIHRAUCH & C. WILLIGALLA (Ed.) (2015): Atlas der Libellen Deutschlands. - Libellula Supplement 14.
- DIJKSTRA, K.-D. B. / SCHRÖTER, A. (Hrsg.) (2021): Libellen Europas. Ein Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. (überarbeitete Neuauflage)
- PETERS, G. (2006): Die Edelibellen Europas. - Neue Brehm-Bücherei Bd. 585; VerlagsKG Wolf, Magdeburg.
- WILDERMUTH. H. & A. MARTENS (2019): Die Libellen Europas. Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer, Wiebelsheim.
Bildmaterial:
- TETTENBORN, L.B.: commons.wikimedia.org/wiki/File:Libelle_Hadeln(loz).JPG (gesehen: 10.12.2020).
Text: A. Bruens, Foto: L.B. Tettenborn