Gebänderte Heidelibelle Sympetrum pedemontanum (Allioni, 1766)

Die Gebänderte Heidelibelle ist eine zierliche Heidelibelle mit einer Gesamtlänge von 3 bis 3,5 mm. Auffällig sind die dunkelbraun gebänderten Flügel, die diese Art unverwechselbar machen. Lediglich sehr junge Tiere, bei denen die Flügelbinde erst schwach ausgeprägt ist, können mit anderen Heidelibellen verwechselt werden. Die Beine sind schwarz gefärbt. Junge Männchen weisen einen gelb-braunen Hinterleib und weiße Flügelmale auf, später färbt sich beides rot oder rotbraun. Das Flügelmal der Weibchen ist gelb-weißlich und der Hinterleib gelb-braun.

Die Gebänderte Heidelibelle tritt lokal vor allem im Südosten des Landes auf.

Die Gebänderte Heidelibelle kann von Anfang Juli bis Mitte Oktober bei uns beobachtet werden, die meisten Tiere fliegen zwischen Anfang August und Mitte September. Die frisch geschlüpften Tiere verteilen sich in der Umgebung des Gewässers und verbringen die Reifezeit dort auf offenen Flächen. Die Männchen verhalten sich am Gewässer wenig territorial und kaum aggressiv gegenüber Artgenossen. Sie besetzen Sitzwarten, die sie selten verlassen. Die Paarung dauert etwa 15 bis 30 Minuten, beginnt im Flug und wird sitzend in der Ufervegetation weitergeführt und beendet. Die Eiablage erfolgt meist mit angekoppeltem Partner oder auch allein unter Bewachung durch das Männchen im Flug zwischen lockerem Uferbewuchs, über vegetationsarmen Flachwasserzonen oder offenem, nicht zu tiefem Wasser.

Die Gebänderte Heidelibelle besiedelt bei uns schwerpunktmäßig zwei Gewässertypen, zum einen langsam fließende Bäche und Gräben mit einem nicht zu dichten senkrechten Pflanzenwuchs, zum anderen Tümpel und flache Kleingewässer in Abbaugruben. Eine sonnige und windgeschützte Lage ist von Vorteil. Die Larven leben am Gewässergrund oder zwischen Wasserpflanzen. Sie sind tolerant gegenüber saurem und leicht brackigem Wasser, nicht jedoch gegen Belastungen mit organisch leicht abbaubaren Substanzen und damit Sauerstoffmangel.

Die Gebänderte Heidelibelle ist in Schleswig-Holstein gefährdet durch intensive Gewässerunterhaltung mit vollständiger Entfernung der Gewässervegetation in Fließgewässern und Gräben oder fehlende Pflegemaßnahmen, die zu einer Verlandung und Beschattung von Gewässern in Abbaugruben führen.

Gebänderte Heidelibelle
Sympetrum pedemontanum
© Aiwok
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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Wusstest Du schon

Der schmetterlingshafte Flug in Verbindung mit den dunklen Binden führt dazu, dass die Tiere im Flug optisch oft mit der Umgebung verschmelzen und schwer wahrnehmbar sind.


Literatur

  • ARBEITSKREIS LIBELLEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.) (2015): Die Libellen Schleswig-Holsteins. – Natur + Text, Rangsdorf.
  • BROCHARD, C.; D. GROENENDIJK; E. VAN DEN PLOEG & T. TERMAAT (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. – KNNV Uitgeverij, Zeist.
  • BROCKHAUS, T.; H.-J. ROLAND; T. BENKEN; K.-J. CONZE; A. GÜNTHER; K.G. LEIPELT; M. LOHR; A. MARTENS; R. MAUERSBERGER; J. OTT; F. SUHLING; F. WEIHRAUCH & C. WILLIGALLA (Hrsg.) (2015): Atlas der Libellen Deutschlands. – Libellula Supplement 14.
  • BUCK, K. (1990): Nachweis von Sympetrum pedemontanum (Allioni, 1766) und Sympetrum striolatum (Charpentier, 1840) in einer Kreidegrube bei Itzehoe (Anisoptera: Libellulidae). – Libellula 9(3/4): 75-92.
  • DIJKSTRA, K.-D. B. / SCHRÖTER, A. (Hrsg.) (2021): Libellen Europas. Ein Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. (überarbeitete Neuauflage) 
  • STERNBERG, K. & R. BUCHWALD (Hrsg.) (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera), Literatur. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
  • WILDERMUTH. H. & A. MARTENS (2019): Die Libellen Europas. Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer, Wiebelsheim.

Bildmaterial:


Text: A. Bruens, Foto: Quartl