Gemeine Dornschrecke Tetrix undulata (Sowerby, 1806)

Die Gemeine Dornschrecke zählt mit einer Körpergröße von ca. 7 bis 12 mm zu den kleinen Heuschreckenarten und ist auch durch ihre meist bräunliche Grundfärbung sehr unauffällig. Mitunter treten allerdings auffällig gezeichnete (z.B. rötlich marmorierte) Exemplare auf. Der Mittelkiel des Halsschilds ist leicht gewölbt, wobei das Halsschild bis etwa zu den Hinterleibsanhängen reicht (kurzdornige Art). Von der sehr ähnlichen Langfühler-Dornschrecke unterscheidet sie sich durch den meist schlankeren Körperbau, die kürzeren mittleren Fühlerglieder (ca. 2-2,5x so lang wie breit, Lupe!) und die kürzeren Hinterflügel (ca. doppelt so lang wie die schuppenförmigen Vorderflügel, Lupe!). Von der kurzdornigen Form der Säbeldornschrecke kann sie durch den stärker aufgewölbten Mittelkiel des Halsschildes unterschieden werden. Die Gemeine Dornschrecke erzeugt keine wahrnehmbaren Laute.

Die Art tritt in den drei Hauptnaturräumen (Östliches Hügelland, Geest und Marsch) auf, ist weit verbreitet und stellenweise häufig. Nachweise liegen auch von den Nordseeinseln Amrum, Föhr und Sylt vor, während Beobachtungen von den Halligen sowie von der Ostseeinsel Fehmarn bislang fehlen.

Die Gemeine Dornschrecke pflanzt sich meist im Frühjahr fort, wobei die Nymphen im Sommer schlüpfen. Diese erreichen i.d.R. im Spätsommer oder Herbst das Adultstadium, in dem sie überwintern (Bestandsmaximum im Frühjahr und Herbst im Gegensatz zur Langfühler-Dornschrecke!). Durch überlappende Generationen können Alttiere jedoch das ganze Jahr über angetroffen werden. Die Nahrung besteht vor allem aus Detritus und Algen, die sie auf offenen Bodenstellen finden.

Besiedelt wird ein breites Spektrum an mäßig trockenen bis feuchten Lebensräumen, die über Offenbodenstellen oder eine schüttere Vegetation verfügen. Besonders günstige Bedingungen scheinen Waldlichtungen bzw. Kahlschläge, feuchte bis mäßig trockene Sandheiden sowie Pfeifengrasflächen und Moorheiden zu bieten. Häufig kann man die Art auch auf extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen mit Viehvertrittstellen oder Treckerspuren beobachten. In feuchten Bereichen ist sie vielfach mit der Säbeldornschrecke vergesellschaftet.

Die Art gilt derzeit als ungefährdet. Der Verlust von Offenbodenstellen im Zuge der Sukzession stellt durch die weite Verbreitung und Häufigkeit der Art bislang keine besondere Gefährdung dar.

Gemeine Dornschrecke
Tetrix undulata
© D. Kolligs
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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