Hochmoor-Perlmuttfalter Boloria aquilonaris (Stichel, 1908)
Durch den Lebensraum, die Zeichnung der Flügelunterseite und den eckigen Flügelumriss des Hinterflügels ist eine Verwechslung mit einem anderen Falter kaum möglich.
Entsprechend dem Vorkommen der Hochmoore in ganz Schleswig-Holstein verbreitet. Heutzutage allerdings nur noch in wenigen Gebieten lokal vorhanden.
Die Raupe lebt lange exklusiv an Gewöhnlicher Moosbeere (Vacciniumoxycoccos), kann jedoch gegen Ende ihrer Entwicklung auch andere Hochmoorpflanzen befressen. Von Mitte Juni bis Mitte Juli ist der Falter am Fliegen.
Als spezialisierter Hochmoorbewohner ist der Hochmoor-Perlmuttfalter nur auf den wenigen verbliebenen naturnahen Restflächen der einst ausgedehnten Hochmoore Norddeutschlands zu finden. Jedoch wird der Falter auf Nektarsuche auch auf angrenzenden Feuchtwiesen beobachtet, gern sucht er Sumpf-Kratzdisteln (Cirsium palustre) auf. Besonders wichtig ist aber die Glocken-Heide (Erica tetralix) als oft einzige Nektarpflanze im Lebensraum.
Die verbliebenen Populationen sind durch die landwirtschaftlich geprägte Nutzlandschaft weiträumig voneinander isoliert, so dass weder ein Genaustausch zwischen diesen Populationen noch eine Wiederbesiedlung verloren gegangener und erfolgreich renaturierter Standorte erfolgen kann. Die aktuelle klimatische Entwicklung hat in den letzten Jahren zum Erlöschen einige kleiner Populationen beigetragen. Zum einen erscheinen die Falter immer früher im Jahr und damit bevor ihre wichtigste Nektarpflanze, die Glockenheide, blüht, zum anderen führen die reduzierten Niederschläge zu mehr Trockenheit im Moor und damit zu einem verstärkten Aufkommen von Gehölzen.
Vom Aussterben bedroht (RL 1)
Hochmoor-Perlmuttfalter
Boloria aquilonaris
Körperlänge | 18 mm |
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Vorderflügellänge | 22 mm |
Länge Larven | 3cm |
Exemplare in S-H | 250.000 |
Alter MAX | 3 Wochen |
Text: Detlef Kolligs