Insektenreich-SH: Steckbrief: Kleines Nachtpfauenauge

Kleines Nachtpfauenauge Saturnia pavonia (Linnaeus, 1758)

Das Kleine Nachtpfauenauge gehört zu den größten heimischen Nachtfalterarten. Männchen und Weibchen sind unterschiedlich gefärbt. Während die Männchen große Fühler und eine kontrastreiche weiß-braune Vorderflügelfarbe und eine hellbraue Hinterflügelfarbe aufweisen, sind die größeren Weibchen einheitlich grauweiß gefärbt. Ein besonderes Merkmal beider Geschlechter sind die großen, auffälligen Augenflecke auf jedem Flügel. Die Weibchen besitzen nur sehr dünne Fühler und einen besonders dicken Hinterleib.

Besonders auf der Geest, aber auch im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins lokal verbreitet, auch in den Küstenheiden der nordfriesischen Inseln.

Während die Männchen meist nachmittags besonders bei Sonnenschein umherfliegen,sind die Weibchen nachtaktiv. Tagsüber sitzen sie in der Vegetation verborgen und locken mittels spezieller Duftstoffe die Männchen an. Diese können mit ihren ausgeprägten Antennen diese Lockstoffe über große Entfernungen wahrnehmen. Die Flugzeit reicht von April bis in den Mai.

Die Raupen lassen sich sowohl am Tag aber auch nachts beobachten. Sie leben, je nach Lebensraum, an verschiedensten Pflanzen. Wichtigste Nahrungspflanze ist die Besenheide, es gibt aber auch Populationen, die an Schlehen leben. Weitere Beobachtungen liegen von Moorbirke, Mädesüß und selbst Zitterpappel vor.

Das Kleine Nachtpfauenauge besiedelt in Schleswig-Holstein sehr unterschiedliche Lebensraumkomplexe. Im größten Bereich Schleswig-Holsteins besteht eine enge Bindung an Moor-, Küsten- und Sandheiden, wo die Raupe auch fast ausschließlich an der Besenheide lebt. Vor allem im Südosten Schleswig-Holsteins werden aber auch Hochstaudenfluren, Bachtäler und Magerrasen besiedelt; hier lebt die Raupe dann vor allem an Schlehe.

Durch den weiterhin anhaltenden Rückgang vor allem der Heiden inzwischen stark gefährdet - RL 2.