Kleines Ochsenauge Hyponephele lycaon (Rottenburg, 1775)
Das Kleine Ochsenauge kann mit dem Großen Ochsenauge (Maniola jurtina) verwechselt werden.
In Schleswig-Holstein früher selten aber regelmäßig im Südosten beobachtet. Aktuelle Fund liegen nicht mehr vor, jedoch konnten 2020 auf dem ehemaligen Grenzstreifen Mecklenburgs Falter festgestellt werden.
Die Raupen leben an wenig produktive Grasarten wie Schaf-Schwingel(Festuca ovina) und Rot-Schwingel (Festuca rubra), sie wurden aber auch an Gemeinem Straußgras (Agrostis tenuis) gefunden. Die Flugzeit des Falters ist von Mitte Juli bis Ende August.
Das Kleine Ochsenauge lebt nur in den wärmsten Sandgebieten mit spärlicher Vegetation und freien Bodenstellen, z.B. in Dünen, Sandheiden oder Pioniergesellschaften, fehlt aber an den nährstoffärmsten Standorten. Dort, wo sich durch Düngereintrag oder Nutzungsaufgabe eine geschlossene Vegetationsdecke entwickelt und damit eine Abkühlung des Mikroklimas verursacht, verschwindet das Kleine Ochsenauge. Deshalb findet sich die Art inzwischen meist nur noch auf militärischen Übungsplätzen. Die Falter sitzen gern auf freien oder wenig bewachsenen Bodenstellen und sind dort kaum zu entdecken.
Die Populationsdynamik des Falters ist unzureichend bekannt. So kann er in geeigneten Lebensräumen plötzlich zahlreich auftreten, um dann jahrelang wieder zu verschwinden. In Schleswig-Holstein ausgestorben (RL 0)
Kleines Ochsenauge
Hyponephele lycaon
Körperlänge | 18 mm |
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Vorderflügellänge | 22 mm |
Länge Larven | 3cm |
Exemplare in S-H | 250.000 |
Alter MAX | 3 Wochen |
Text: Detlef Kolligs