Kuckuckshummeln Bombus spec.

Hier werden insgesamt vier Hummelarten zusammengefasst, die im Gelände nicht sicher auseinandergehalten werden können. Dazu zählen die Bärtige Kuckuckshummel(B. barbuttellus), die Wald-Kuckuckshummel(B. sylvestris), die Norwegische Kuckuckshummel (B. norvegicus) und die Keusche Kuckuckshummel (B. vestalis). Meldungen sind jedoch trotzdem wichtig, um einen Überblick über die Verbreitung von Kuckuckshummeln in Schleswig-Holstein zu erhalten. Kuckuckshummel sind von staatenbildenden Hummelköniginen und Arbeiterinnen anhand ihrer Hinterbeine zu unterscheiden. Während bei anderen Hummelarten immer Pollensammelapparate (sogenannte Körbchen) vorhanden sind, in denen Pollen gesammelt wird, ist bei Kuckuckshummeln an den Schenkeln lediglich eine undifferenzierte Behaarung zu finden. Gleichzeitig sind Kuckuckshummeln schwächer behaart und besitzen oft am Ende des Hinterleibes eine ausgeprägt Kahlstelle. Die hier beschriebenen Arten ähneln allesamt in der Färbung einer Erdhummel, sie weisen also gelbe Binden im Bereich der Brust und eine weiße Hinterleibsspitze auf.

Angaben über die Verbreitung sind durch die Zusammenfassung mehrerer Arten nicht sinnvoll. Die hier vorgestellten Kuckuckshummeln parasitieren unter anderem die häufigsten und am weitesten verbreiteten Hummelarten Schleswig-Holsteins, weshalb Kuckuckshummeln in jedem Landschaftsteil Schleswig-Holsteins zu erwarten sind.

Alle hier benannten Kuckuckshummeln dringen in die Nester anderer Hummelarten ein und nehmen durch geschickte Tarnung und defensive Haltung in der Anfangszeit den Nestgeruch des Wirtsvolkes an. Danach erfolgt die Machtübernahme durch die plötzliche Tötung der angestammten Königin. Ist dieser „Putsch“ erfolgreich, wird das eroberte Volk durch die Kuckuckshummel beherrscht. Die Eier der ursprünglichen Königin werden durch die Kuckuckshummel aufgefressen und die Nestzellen mit eigenen Eiern belegt. Jede der oben benannte Hummelarten ist dabei auf eine andere, spezifische Wirtshummelart spezialisiert. So parasitiert die Bärtige Kuckuckshummel an der Garten- und der Feldhummel, die Wald-Kuckuckshummelan der Wiesenhummel, die Norwegische Kuckuckshummel an der Baumhummel und die Keusche Kuckuckshummel an der Dunklen Erdhummel.

Man vermutet, dass diese Wirtsspezialisierung ein Ergebnis einer fortlaufenden evolutionären Entwicklung zwischen Wirt und Kuckuck ist. Parasitismus wirkt hier also als ein direkter Motor von Artbildungsprozessen, womit Kuckuckshummeln zwar auf dem ersten Blick als unsympathische Zeitgenossen erscheinen, tatsächlich aber faszinierende Vertreter der heimischen Bienen- und Wespenfauna darstellen.

Entsprechend der Lebensräume der Wirtshummelarten.

Die Bärtige Kuckuckshummel (B. barbutellus) gilt in Schleswig-Holstein als vom Aussterben bedroht. Die Wald-Kuckuckshummel (B. sylvestris) und die Norwegische Kuckuckshummel (B. norvegicus) sind nicht gefährdet. Die Keusche Kuckuckshummel (B. vestalis) ist bisher nur regional in Schleswig-Holstein vertreten.

Kuckuckshummeln
Bombus spec.
© H. Jux
bombus vestalis
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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