Küsten-Mauerbiene Osmia maritima Friese, 1885

Die Weibchen der Küsten-Mauerbiene können in Schleswig-Holstein nur in Kombination der aufgeführten Merkmalen sowie des Lebensraums bestimmt werden. Sie weisen eine fuchsrote Behaarung im Brustbereich und im Übergang zum Hinterleib auf. Die Bauchbürste auf der Unterseite des Hinterleibs ist schwarz gefärbt.

Die Küsten-Mauerbiene besiedelt weltweit ein sehr großes Verbreitungsgebiet, das weite Teile der nördlichen Hemisphäre umfasst. Sie kommt sowohl im Norden Europas als auch an den Küsten Kanadas und Nordasiens vor. In Deutschland beschränkt sich das Vorkommen allerdings auf die Küstendünen der Nord- und Ostsee. Ganz selten dringt die Art ins Binnenland Schleswig-Holsteins vor, wo sie Binnendünen und andere sandige Lebensräume wie Kiesgruben besiedeln kann. Insbesondere die sandreichen Geestinseln der Nordsee (z.B. Amrum und Sylt) beherbergen bis heute bundesweit bedeutsame Vorkommen dieser in Deutschland sehr selten Art. Leider fehlen systematisch erfasste Verbreitungsdaten der Küsten-Mauerbiene weitestgehend, sodass die aktuelle Verbreitungssituation der Art schlecht erforscht ist.

Die Flugzeit reicht von Ende Mai bis Anfang Juli. Die Küsten-Mauerbiene nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen. Die Brutzellen werden mit dem Laub dünentypischer Pflanzen ausgekleidet. Oft legen die Weibchen kleine Kolonien in Sandabbrüchen der Dünen an. Die Tiere nutzen unterschiedliche Blütenpflanzen, wie Habichtskräuter, Hornklee oder Dünenrosen, die in den in Dünenlandschaften zu finden sind.

Den wichtigsten Lebensraum stellen die Küstendünen dar. Selten werden darüberhinaus Binnendünenlandschaften und küstennahe Kiesgruben besiedelt.

Durch ihre starke Spezialisierung auf offene Küstendünen ist die Art einer Reihe von Gefährdungen ausgesetzt. Neben der direkten Zerstörung von Dünenlebensräumen durch die starke touristische Nutzung und Bebauung dürfte insbesondere die Festlegung der Dünen und der damit einhergehende Verlust von Dünenneubildung eine starke Beeinträchtigung darstellen. Umso wichtiger ist der naturschutzfachliche Dünenschutz, wozu auch fortlaufende Maßnahmen zur Revitalisierung von Dünen zählen. Hierzu gehört die Beseitigung von Gehölzen und Aufforstungen, wie auch das Abschieben der Rohhumusdecke oder auf den ersten Blick ungewöhnliche Maßnahmen wie das kontrollierte Abbrennen alter, verfilzter Dünenvegetation.

Die Küsten-Mauerbiene zählt zu den besonderen naturschutzfachlichen Verantwortungsarten Schleswig-Holsteins.

Küsten-Mauerbiene
Osmia maritima
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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