Rotleibiger Grashüpfer Omocestus haemorrhoidalis (Charpentier, 1825)

Der Rotleibige Grashüpfer ist die kleinste Art der Gattung Omocestus in Schleswig-Holstein. Männchen erreichen eine Länge von 14 mm, Weibchen von bis zu 19 mm. Die braunen Tiere können manchmal einen grünen Rücken aufweisen. Namensgebend ist die rotgelbe Abdomenspitze der Männchen. Die Seitenkiele des Halsschildes sind stark winklig geknickt, wobei ihr hinterer Abstand rund doppelt so groß ist wie an der Knickstelle. Die Vorderkante des Vorderflügels weist an der Basis keine Ausbuchtung (kein Praecostafeld!) auf. Die Art kann äußerlich leicht mit der Gefleckten Keulenschrecke verwechselt werden, die jedoch stark (Männchen) bis mäßig (Weibchen) verdickten Fühlerenden aufweist. Der Gesang des Rotleibigen Grashüpfers ist sehr leise. Die Verse haben eine Länge von etwa 3 sec. Bei warmer Witterung verschwimmen diese zu einem Schwirren.

Die Art tritt vorwiegend in der Südosthälfte des Landes in den Räumen Bad Segeberg, Lübeck und Mölln auf. In den anderen Landesteilen existieren offenbar nur isolierte Populationen bei Dätgen (Kreis Rendsburg-Eckernförde), St. Michaelisdonn (Kreis Dithmarschen) sowie Stapel und Bredstedt (Kreis Nordfriesland).

Die Tiere sind ab etwa Anfang Juli adult und bei geeigneter Witterung bis Mitte Oktober aktiv. Als Nahrung dienen vor allem Süßgräser. Die Eiablage erfolgt in den Boden oder an den Grund von Grasbulten.

Die Artbesiedelt trockene und wärmebegünstigte Sandmagerrasen sowie (vergraste) Sandheiden. Die Habitate weisen in der Regel eine niedrige Vegetation  und Offenbodenstellen auf und werden vielfach extensiv beweidet.

Auf Grund der Seltenheit und der zerstreuten Vorkommen in speziellen Lebensräumen wird die Art in der aktuellen Roten Liste landesweit als stark gefährdet geführt.

Rotleibiger Grashüpfer
Omocestus haemorrhoidalis
© C. Winkler
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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