Samtfalter Hipparchia statilinus (Hufnagel, 1766)
Der Samtfalter ist einheitlich grau gefärbt, die Binde auf der Flügeloberseite ist nur schwach angedeutet und er ist der einzige der Hipparchia-Arten, der zwischen den beiden Augenflecken zwei kleine weiße Punkte hat.
Es sind nur sehr lange zurückliegende Funde aus dem Südosten Schleswig-Holsteins bekannt, vor allem aus den Flugsanddünenbereichen entlang der Elbe.
Die Raupe lebt an Gewöhnlichem Silbergras (Corynephorus canescens), Schaf-Schwingel(Festuca ovina), Dreizahn (Danthonia decumbens) und Pillen-Segge (Carex pilulifera) und frisst gern die proteinreichen Blütenrispen. Von Anfang August bis Mitte September.
Der Samtfalter besiedelt die nährstoffärmsten Standorte, vor allem Flugsanddünen, warme Sandtrockenrasen mit Silbergras und schütterer Vegetation sowie großflächige offene Bodenstellen. Solche Lebensräume sind in der heutigen landwirtschaftlichen Nutzlandschaft meist nur noch auf militärischen Übungsplätzen zu finden, insbesondere wenn dort durch den Übungsbetrieb mit Fahrzeugen oder Munition immer wieder solche Pionierstandorte geschaffen werden. Auch in Flugsanddünenbereichen entlang der Elbe finden sich noch letzte Refugien der Art. Ansonsten unterliegen die Habitate des Samtfalters der Sukzession, wobei schon eine geschlossene Vegetationsdecke zum Verlust geeigneter Larvalhabitat und damit zum Verschwinden des Falters führt.
In Schleswig-Holstein ausgestorben (RL 0).
Samtfalter
Hipparchia statilinus
Körperlänge | 18 mm |
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Vorderflügellänge | 22 mm |
Länge Larven | 3cm |
Exemplare in S-H | 250.000 |
Alter MAX | 3 Wochen |
Text: Detlef Kolligs