Südliche Mosaikjungfer Aeshna affinis (Vander Linden, 1820)

Die Südliche Mosaikjungfer ist eine relativ kleine Edellibelle mit 5,5 bis 6,5 cm Körperlänge. Die Brust ist oben braun mit kommaförmigen hellen Flecken. Die Augen der Männchen sind blau, die Brust seitlich verwaschen gelb-grün-blau mit dünnen schwarzen Nahtstreifen. Der Hinterleib ist mosaikartig blau-schwarz gemustert, die schwarze Zeichnung auf dem zweiten Segment erinnert an eine Maske. Die Augen der Weibchen sind gelb-grün bis braun, die Brust seitlich gelb-grün mit schmalen schwarzen Nahtstreifen. Der Hinterleib ist mosaikartig gelb-beige-braun gefärbt, die schwarze Zeichnung auf dem zweiten Segment bildet einen hellen Keil, an den sich rechts und links zwei hellovale, schwarz begrenzte Flecken anschließen. Selten findet man blau gefärbte Weibchen. Man könnte die Art, auch von der Größe her, mit der Herbst-Mosaikjungfer verwechseln, dort sind die Brustseiten jedoch braun mit gelben Seitenstreifen und sowohl Männchen als auch Weibchen haben eine helle nagelförmige, schwarz umrandete Zeichnung auf dem zweiten Hinterleibsabschnitt.

Die Südliche Mosaikjungfer ist erst seit wenigen Jahren bei uns im Land etabliert und tritt vor allem in den südöstlichen, stärker kontinental geprägten Landesteilen auf, dringt aber zunehmend auch nach Norden vor.

Die Larvalentwicklung beginnt erst, wenn das Fortpflanzungsgewässer rechtzeitig im Herbst oder Winter wieder Wasser führt, ansonsten überdauern die Eier ein zweites Jahr. Die Entwicklung muss abgeschlossen sein, bevor das Gewässer im Sommer austrocknet. Die Imagines schlüpfen Mitte Juni bis Mitte Juli und können bis Ende August, vereinzelt auch noch im September bei uns beobachtet werden. Die Reviere der geschlechtsreifen Männchen liegen im Bereich der Röhrichte an trockengefallenen Gewässern bzw. ausgetrockneten Gewässerabschnitten. Hier patrouillieren sie ausdauernd und setzen sich nur kurzzeitig hin und wieder ab. Die Suche nach paarungsbereiten Weibchen erfolgt im Gegensatz zu den anderen Arten der Gattung auch abseits der Gewässer. Die Männchen versuchen, die Weibchen in der Luft zu ergreifen. Die Paarung wird in der Regel in Baumkronen in größerer Höhe, selten an Röhrichtpflanzen vollzogen und dauert bis zu einer dreiviertel Stunde. Die Eiablage wird meist mit angekoppeltem Männchen an trockengefallenen Uferabschnitten im oft noch feuchten Schlamm oder in Moospolstern am Rande von Seggen- und Binsenbeständen durchgeführt.

Die Südliche Mosaikjungfer besiedelt in der Regel flache, ganz oder teilweise sommertrockene Gewässer bzw. Gewässerabschnitte in sonnenexponierter Lage, meist windgeschützt durch Gebüsche oder größere Gehölzbestände. Die typische Gewässervegetation besteht aus lückigen Seggenriedern, Binsen oder lockeren Röhrichten.

Die Südliche Mosaikjungfer ist in Schleswig-Holstein nicht gefährdet.

Südliche Mosaikjungfer
Aeshna affinis
© Andreas Eichler
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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Literatur

  • ADOMSSENT, M. (1995): Erstnachweis der Südlichen Mosaikjungfer Aeshna affinis VANDERLINDEN 1823 für Schleswig-Holstein (Odonata). Faunistische Notizen 553. - Ent. Nachr. Ber. 39(3): 146 - 147.
  • ARBEITSKREIS LIBELLEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.) (2015): Die Libellen Schleswig-Holsteins. - Natur + Text, Rangsdorf.
  • BROCHARD, C.; D. GROENENDIJK; E. VAN DEN PLOEG & T. TERMAAT (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. – KNNV Uitgeverij, Zeist. 
  • BROCKHAUS, T.; H.-J. ROLAND; T. BENKEN; K.-J. CONZE; A. GÜNTHER; K.G. LEIPELT; M. LOHR; A. MARTENS; R. MAUERSBERGER; J. OTT; F. SUHLING; F. WEIHRAUCH & C. WILLIGALLA (Hrsg.) (2015): Atlas der Libellen Deutschlands. - Libellula Supplement 14. 
  • DIJKSTRA, K.-D. B. / SCHRÖTER, A. (Hrsg.) (2021): Libellen Europas. Ein Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. (überarbeitete Neuauflage) 
  • PETERS, G. (2006): Die Edelibellen Europas. -  Neue Brehm-Bücherei Bd. 585; VerlagsKG Wolf, Magdeburg. 
  • WILDERMUTH. H. & A. MARTENS (2019): Die Libellen Europas. Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer, Wiebelsheim.

Bildmaterial:


Text: A. Bruens, Foto: A. Eichler