Violetter Bläuling (Rotklee-Bläuling) Cyaniris semiargus (Rottenburg, 1775)

Kleine Weibchen können höchstens mit dem viel kleineren Zwergbläuling (Cupido minimus) verwechselt werden. Ansonsten ist die zeichnungsarme Flügelunterseite charakteristisch.

Ursprünglich mit Ausnahme der Marschgebiete in ganz Schleswig-Holstein vorkommend, auch auf den nordfriesischen Inseln gefunden. Inzwischen nur noch aus ganz wenigen Gebieten bekannt.

Die Raupen leben vor allem an und von verschiedenen Hülsenfrüchtlern (Leguminosen). In Schleswig-Holstein wurden Eiablagen und Raupen besonders an Hasen-Klee (Trifolium arvense), aber auch an Echtem Wundklee (Anthyllis vulneraria) und Mittlerem Klee (Trifolium medium) beobachtet. Bei Lübeck wurden zudem Eiablagen an Sand-Grasnelke (Armeria maritima subsp. elongata) festgestellt. Die jungen Raupen fressen nur Blüten. Die Flugzeit ist von Anfang Juni bis Anfang Juli.

Er lebt in mageren und trockenen Offenlandbiotopen mit Gebüsch und Einzelbäumen sowie an Saumstrukturen, in Magerrasen und Kiesgruben, selten hingegen auf Waldlichtungen und feuchten Wiesen mit Buschwerk. Aktuell bekannte Populationen finden sich häufig auf Truppenübungsplätzen, den oft letzten großflächig ungedüngten Flächen, was die große Empfindlichkeit der Art gegenüber Stickstoff und Dünger beweist. Viele Biotope sind inzwischen durch Kultivierungsmaßnahmen, intensive Weidenutzung, Bebauung oder Aufforstung zerstört worden.

Einst nach historischen Quellen einer der häufigsten und verbreitetsten Bläulinge Schleswig-Holsteins. Dies hat sich inzwischen grundlegend verändert. Der  Violette Bläuling ist nur noch aus sehr wenigen Gebieten bekannt und droht innerhalb dieses Jahrzehnts auszusterben.

Violetter Bläuling (Rotklee-Bläuling)
Cyaniris semiargus
© D. Kolligs
Männchen
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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