Blütenbunt-Insektenreich
Gemeinsam für Insekten in Schleswig-Holstein

Die Art hat europaweit einen dramatischen Rückgang erlebt. Einst ist sie eine weit verbreitet Hummelart in ganz Mittel- und Westeuropa gewesen. Heute gehört die Deichhummel zu den Raritäten der europäischen Bienenfauna. Schleswig-Holstein dürfte ehemals nahezu flächendeckend besiedelt gewesen sein.

Eine spätfliegende Hummelart. Nestsuchende Königinnen fliegen von Mitte Mai bis Mitte Juli, Arbeiterinnen von Anfang Juni bis Anfang Oktober. Der Drohnenflug findet von Anfang August bis Anfang Oktober statt.

Besiedelt vorwiegend offenes Gelände. Insbesondere flockenblumen- und kleereiche Weidelandschaften und Wiesen sind ein wichtiges Habitat für die Deichhummel. In Großbritannien konnte durch die Einsaat von kleereichen Blühstreifen in Ackerlandschaften in Kombination mit weiteren, teils auch exotischen Blühpflanzen, wie Phacelia, eine Stabilisierung der Bestände erreicht werden.

Die Deichhummel gilt derzeit in Schleswig-Holstein als verschollen. Da die Art insbesondere in Westeuropa teils dramatische Einbrüche in ihrer Verbreitung erlebt hat, kann gegenwärtig auch ein Aussterben dieser schönen Hummelart in Schleswig-Holstein nicht ausgeschlossen werden. Der letzte sicherer Beleg der Art erfolgte 1968 bei Kiel. Da aktuell bisher nicht systematisch nach der Deichhummel gesucht wurde, wären Hinweise und Fotobelege der Art von hoher naturschutzfachlicher Bedeutung. In Großbritannien ist es durch die Umsetzung gezielter Naturschutzmaßnahmen gelungen, ein Aussterben dieser Hummeln in den wenigen verbleibenden Verbreitungsgebieten zu verhindern. Nachweise dieser Art könnten daher auch in Schleswig-Holstein ein Ausgangspunkt für gezielte Schutzmaßnahmen sein. Die Rückgangsursachen sind allerdings nicht endgültig geklärt, da unabhängig von den üblichen Landnutzungsänderungen auch Rückgänge in  wenig veränderten Landschaften beobachtet werden konnten.