Blutrote Heidelibelle Sympetrum sanguineum (O.F. Müller, 1764)

Die Blutrote Heidelibelle ist mit einer Körperlänge von 3,5 bis 4 cm etwas größer als die anderen heimischen Arten der Gattung. Die Beine sind schwarz, dadurch ist die Art eindeutig von der relativ ähnlichen Großen und Gemeinen Heidelibelle zu unterscheiden. Die Brust ist einfarbig braun. Junge Männchen sind zunächst gelb-braun gefärbt, mit zunehmendem Alter werden Hinterleib, Augen und Stirn leuchtend rot. Auffällig ist ebenfalls der am Ende leicht keulig verdickte Hinterleib. Der Hinterleib der Weibchen ist überwiegend gelb, mit einer schwarzen Strichzeichnung und nicht verdickt.

Die Blutrote Heidelibelle ist bei uns weit verbreitet, vor allem im Östlichen Hügelland und in der Geest, seltener in der Marsch.

Der Schlupf in Schleswig-Holstein beginnt in warmen Jahren bereits Anfang Juni, die Flugzeit erstreckt sich bis in den September, einzelne Tiere findet man noch im Oktober. In der Woche nach dem Schlupf halten sich die Jungtiere oft weit vom Entwicklungsgewässer entfernt auf offen besonnten Flächen auf. Am Schlafplatz kann man dann Ansammlungen einer größeren Zahl von Tieren beobachten, es kann auch zur Bildung von Wanderzügen kommen. Die reifen Männchen bilden am Gewässerrand kleine Reviere, die sie aggressiv gegen Rivalen, aber auch Männchen anderer Heidelibellen verteidigen. Die Paarung wird am Ufer, oft auch in einiger Entfernung vom Gewässer, vollzogen und dauert nur wenige Minuten. Die Eiablage erfolgt meist mit angekoppeltem Männchen oder auch allein unter Bewachung durch den Partner. Die Eier werden im Uferbereich über feuchten Schlammflächen oder temporär ausgetrockneten Senken, häufig zusammen mit anderen Paaren, abgeworfen.

Blutrote Heidelibellen besiedeln eine Vielzahl von Gewässertypen, sind jedoch vor allem an Tümpeln, Kleingewässern und Weihern zu finden. Diese sind mindestens teilweise besonnt und weisen eine eher flache Uferböschung mit einer breiten Wasserwechselzone auf. Auch nur zeitweise überflutete Senken werden zur Fortpflanzung genutzt. Die Larven findet man in Ufernähe zwischen Wasserpflanzen oder im Röhricht. Sie meiden das Freiwasser und graben sich auch nicht ins Sediment ein.

Die Blutrote Heidelibelle ist in Schleswig-Holstein nicht gefährdet.

Blutrote Heidelibelle
Sympetrum sanguineum
© D. Kolligs
Männchen
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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Literatur

  • ARBEITSKREIS LIBELLEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.) (2015): Die Libellen Schleswig-Holsteins. – Natur + Text, Rangsdorf, 544 pp.
  • BROCHARD, C.; D. GROENENDIJK; E. VAN DEN PLOEG & T. TERMAAT (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. – KNNV Uitgeverij, Zeist.
  • BROCKHAUS, T. & U. FISCHER (2005): Die Libellenfauna Sachsens. – Natur + Text, Rangsdorf, 427 pp.
  • BROCKHAUS, T.; H.-J. ROLAND; T. BENKEN; K.-J. CONZE; A. GÜNTHER; K.G. LEIPELT; M. LOHR; A. MARTENS; R. MAUERSBERGER; J. OTT; F. SUHLING; F. WEIHRAUCH & C. WILLIGALLA (2015, Ed.): Atlas der Libellen Deutschlands. – Libellula Supplement 14, 464 pp.
  • DIJKSTRA, K.-D. B. (Ed.) (2014): Die Libellen Europas. Ein Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern.
  • STERNBERG, K. & R. BUCHWALD (Hrsg.) (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera), Literatur. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 712 pp.

Text: A. Bruens