Feuerlibelle Crocothemis erythrea (Brullé, 1832)

Die Körperlänge der Feuerlibelle beträgt 3,5 bis 4,5 cm. Die ausgefärbten Männchen können höchstens mit Heidelibellen verwechselt werden, die auch einen roten Hinterleib haben, sind aber durch die leuchtend hellrote Färbung zusammen mit dem abgeplatteten Hinterleib unverkennbar. Gesicht und Augen sind ebenfalls rot, die Brust rot bis bräunlich. Junge Männchen sind wie Weibchen gefärbt, deren Körper eine beige-braune Grundfärbung aufweist. Oben auf der Brust zwischen den Flügeln, befindet sich ein heller Streifen, auf dem Hinterleib eine dünne schwarze Mittellinie. Hier ist eine Verwechslung mit den gelb gefärbten Jungtieren und Weibchen des Großen Blaupfeils möglich, die aber durch ein schwarzes Stickleitermuster auf dem Hinterleib gekennzeichnet sind. Es können auch männchenfarbige Weibchen auftreten und manchmal entwickeln sehr alte Tiere eine leichte bläuliche Bereifung.

Die Feuerlibelle ist erst vor wenigen Jahren bei uns eingewandert, inzwischen findet man sie an vielen Gewässern in der Geest und im Östlichen Hügelland. Größere Verbreitungslücken sind dort möglicherweise auf Erfassungsdefizite zurückzuführen.

Die Larven entwickeln sich bei uns innerhalb eines Jahres, der Schlupf beginnt Ende Mai und die Flugzeit endet Anfang September. In der Reifungsphase halten sich die jungen Tiere weitab von den Entwicklungsgewässern an Wegrändern (Gebüsch), Äckern, Wiesen oder brachgefallenen Flächen auf. Am Gewässer besetzen die geschlechtsreifen Männchen Sitzwarten, von denen aus sie zu Such- oder Verteidigungsflügen starten. Bei hoher Männchendichte werden die Reviere aufgegeben. Die Paarung wird in der Regel im Flug vollzogen und dauert nur wenige Sekunden. Die Weibchen legen ihre Eier allein, aber werden vom Männchen bewacht. Dazu fliegen sie dicht über der Wasseroberfläche und tippen ihr Hinterleibsende ins Wasser. Dabei werden die Eier zwischen Tauchblattpflanzen oder ins Freiwasser abgegeben.

Die Feuerlibelle besiedelt wenig beschattete Teiche und Weiher mit besonnten Flachwasserzonen und gut ausgebildeter Unterwasservegetation oder Algenwatten. Zu Beginn der Einwanderung bei uns handelt es sich überwiegend um Abgrabungs- oder Naturschutzgewässer, inzwischen werden aber auch weniger naturnahe Gewässer wie ehemalige Fischteiche oder Rückhaltebecken genutzt. Die Larven verstecken sich zwischen den Wurzeln von Schilf, Rohrkolben und Seggen oder zwischen verrottenden Pflanzenteilen.

Die Feuerlibelle wird in der Roten Liste Schleswig-Holsteins als ungefährdet aufgeführt.

Feuerlibelle
Crocothemis erythrea
© Andreas Eichler
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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Literatur

  • ARBEITSKREIS LIBELLEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.) (2015): Die Libellen Schleswig-Holsteins. – Natur + Text, Rangsdorf.
  • BROCHARD, C.; D. GROENENDIJK; E. VAN DEN PLOEG & T. TERMAAT (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. – KNNV Uitgeverij, Zeist.
  • BROCKHAUS, T.; H.-J. ROLAND; T. BENKEN; K.-J. CONZE; A. GÜNTHER; K.G. LEIPELT; M. LOHR; A. MARTENS; R. MAUERSBERGER; J. OTT; F. SUHLING; F. WEIHRAUCH & C. WILLIGALLA (Hrsg.) (2015): Atlas der Libellen Deutschlands. – Libellula Supplement 14.
  • DIJKSTRA, K.-D. B. / SCHRÖTER, A. (Hrsg.) (2021): Libellen Europas. Ein Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. (überarbeitete Neuauflage) 
  • STERNBERG, K. & R. BUCHWALD (Hrsg.) (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera), Literatur. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Bildmaterial:


Text: A. Bruens, Foto: A. Eichler