Gemeine Eichenschrecke Meconema thalassinum (De Geer, 1773)

Die Gemeine Eichenschrecke ist zierlich gebaut und gelbgrün bis hellgrün gefärbt. Beide Geschlechter haben voll entwickelte, netzadrige Flügel, die über den Hinterleib hinausragen. Eine Verwechslungsgefahr mit adulten Tieren der Südlichen Eichenschrecke (Meconema meridionale) ist aufgrund der Flügel auszuschließen, da die Südliche Eichenschrecke nur verkümmerte, schuppenförmige Flügel besitzt. Oberseits befindet sich auf dem Halsschild der Gemeinen Eichenschrecke ein heller Längsstreif, der nach hinten auf den Flügeln braun ausläuft. Bei der Südlichen Eichenschrecke läuft der gelbe Längsstreifen des Halsschildes auch als gelber Längsstreifen auf dem Hinterleib weiter. Die Legeröhre des Weibchens ist lang und schwach gebogen. Adulte Tiere sind etwa 15 mm lang. Die Männchen zirpen nicht, da ihnen die Stridulationsorgane fehlen, sondern trommeln mit den Hinterbeinen z. B. auf Blätter und erzeugen ein artspezifisches Vibrieren.

Die Gemeine Eichenschrecke ist vor allem in den östlichen Landesteilen Schleswig-Holsteins verbreitet. Verbreitungslücken gibt es auf der Geest und vor allem in der Marsch. Soweit dort Gehölzbestände (z. B. im Siedlungsbereich) vorhanden sind, dürfte es sich jedoch in erster Linie um Erfassungsdefizite handeln. Darauf deuten aktuelle Funde insbesondere von Sylt, Amrum und Föhr hin.

Die Gemeine Eichenschrecke lebt ausschließlich in Baumkronen (arborikol) und ist nur zufällig am Boden zu finden. Tagsüber versteckt sie sich im Blattwerk und ist dämmerungs- und nachtaktiv. Die Art kann in hohen Individuendichten auftreten, so wurden an Grau- und Schwarz-Erlen bis zu 80 Individuen der Gemeinen Eichenschrecke nachgewiesen. Sie ernährt sich räuberisch von Blattläusen und anderen kleinen Insekten. Die Tiere werden durch Licht angelockt, weswegen sie insbesondere im Herbst häufig in Wohnungen und an Fenstern anzutreffen sind. Vermutlich gilt dies auch für Wärmequellen, da die Tiere regelmäßig auf Autos mit warmer Motorhaube zu finden sind. Die Eiablage erfolgt in rissiger Rinde von zahlreichen Laubbaumarten. Die Eier sind trockenresistent. Die Imagines treten etwa ab Juli auf und lassen sich - je nach Witterung - bis in den November hinein finden.

Laubbäume und -sträucher insbesondere an Waldrändern und Knicks sowie in Gärten und Parkanlagen. Es werden jedoch auch (lichte) Laubwälder besiedelt.

Die Gemeine Eichenschrecke ist in Schleswig-Holstein vermutlich ungefährdet, aufgrund der unauffälligen, baumbewohnenden Lebensweise wird die Datenlage aber derzeit als unzureichend eingestuft.

Gemeine Eichenschrecke
Meconema thalassinum
© C. Winkler
Weibchen
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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