Kleiner Waldportier Hipparchia alcyone (Denis & Schiffermüller, 1775)
Die dunkle Färbung der Flügel und die weiße Binde auf der dunklen Unterseite der Hinterflügel unterscheiden den Kleinen Waldportier von den anderen Hipparchia-Arten.
Früher nur im Südosten Schleswig-Holsteins bis in die Umgebung von Hamburg verbreitet.
Die Raupen leben anscheinend nur an wenigen Grasarten, die an den mageren Standorten wachsen können, wie Schaf-Schwingel(Festuca ovina), Rotes Straußgras(Agrostis capillaris) und an Haar-Schwingel (Festuca tenuifolia). Von Mitte Juli bis Mitte August ist die Flugzeit des kleinen Waldportiers.
Der Kleine Waldportier ist in Sandgebieten mit lichten Kiefernwäldern, besonders an breiten Waldwegen und Säumen sowie entlang von Schneisen, beispielsweise unter Hochspannungsleitungen, zu finden. In der Lüneburger Heide war er zudem ein Charakterfalter entlang der Birkenalleen, heute findet er sich vor allem auf militärischen Übungsplätzen und gehört zu den seltensten heimischen Falterarten. Die Raupe entwickelt sich an geschützt und nur zeitweise besonnten, einzeln stehenden Grashorsten in Saumbereichen. Diese werden vom Kleinen Waldportier nur genutzt, wenn sie an besonders mageren Standorten ohne Streuauflage oder andere Vegetation stehen. Deshalb reagiert der Falter äußerst empfindlich auf Stickstoffeinträge in den Lebensraum. Die Falter benötigen zudem angrenzend an die Raupenhabitate blütenreiche Bereiche zur Nektarsuche, bevorzugt Thymianpolster.
In Schleswig-Holstein ausgestorben (RL 0).
Kleiner Waldportier
Hipparchia alcyone
Körperlänge | 18 mm |
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Vorderflügellänge | 22 mm |
Länge Larven | 3cm |
Exemplare in S-H | 250.000 |
Alter MAX | 3 Wochen |
Text: Detlef Kolligs