Kurzflügelige Schwertschrecke Conocephalus dorsalis (Latreille, 1804)

Wie der Name schon sagt, sind die Flügel der Kurzflügeligen Schwertschrecke in der Regel stark verkürzt, und erreichen das Hinterleibsende bei Weitem nicht. Es treten aber auch vereinzelt langflügelige Formen auf. Bei ihnen besteht die Verwechslungsgefahr mit der Langflügeligen Schwertschrecke (Conocephalus fuscus, syn. C. discolor), die bislang in Schleswig-Holstein noch nicht nachgewiesen wurde. Die Seitenzähne der Hinterleibsfortsätze (Cerci) der Männchen sind bei der Kurzflügeligen Schwertschrecke länger als bei der Langflügeligen Schwertschrecke und berühren sich fast. Die Legeröhre der weiblichen Kurzflügeligen Schwertschrecken ist kurz und deutlich gebogen, während sie bei der Langflügeligen Schwertschrecke etwa so lang wie der Hinterleib und nur leicht gebogen ist. Charakteristisch für die Schwertschrecken ist der keilförmige Kopf. Die Grundfarbe ist grün, die Oberseite des Halsschildes und die Flügel dagegen braun. Die adulten Tiere werden zwischen 12 und 17 mm lang. Der Gesang der Männchen ist ein leises Schwirren in das regelmäßig eine deutlich tiefere Lautfolge eingestreut ist. Das Schwirren ist für das menschliche Gehör nur in jungen Jahren zu hören. Sehr gut nachzuweisen sind die versteckt in dichter Vegetation lebenden Tiere aber mit einem Bat-Detektor (Einstellung 25-40 kHz mit einem Maximum bei 35 kHz).

Die Kurzflügelige Schwertschrecke ist in der Marsch, der Geest und dem Östlichen Hügelland weit verbreitet. Besiedelt werden auch brackige und salzwasserbeeinflusste Bereiche, sodass sie auch auf den Inseln und Halligen vorkommt.

Die Kurzflügelige Schwertschrecke gilt als omnivor, da sie sich sowohl von pflanzlicher als auch von tierischer Kost ernährt. Neben Pollen und Pflanzenteilen von Süßgräsern und krautigen Pflanzen werden u.a. Blattläuse, Zikaden oder Raupen gejagt. Die Eier werden in Blattscheiden sowie in meist markhaltige Pflanzenstängel etwa von Flatter-Binse, Rohrkolben, Schilf oder Strandsimse abgelegt. Nach der Überwinterung der Eier, schlüpfen die Larven im Frühjahr und die adulten Tiere erscheinen dann ab etwa Mitte/Ende Juli. Sie sind bis mindestens Mitte Oktober anzutreffen.

Besiedelt werden Feuchtgrünlandbrachen, extensiv beweidetes Feuchtgrünland, Uferröhrichte und Grabenränder. Stellenweise ist die Art auch in frischen bis feuchten Ruderalfluren zu finden. Regelhaft besiedelt werden auch salzwasserbeeinflusste Schlickgrasflächen oder Staudenfluren mit Strand-Aster an der schleswig-holsteinischen Westküste. Die Eier weisen eine hohe Salzwasserresistenz auf.

Die Kurzflügelige Schwertschrecke ist in Schleswig-Holstein ungefährdet.

Kurzflügelige Schwertschrecke
Conocephalus dorsalis
© D. Kolligs
Weibchen
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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