Kurzflügelige Beißschrecke Metrioptera brachyptera (Linnaeus, 1761)

Die Tiere sind oft dunkelbraun mit grüner Oberseite, aber auch einheitlich braun gefärbte Exemplare können auftreten. Die Seitenlappen des Halsschildes weisen einen charakteristisch hellen Hinterrand auf, der z.T. bei adulten Tieren schwächer ausgeprägt ist als bei den Larven. Die Hinterschenkel weisen außen ein schwarzes Band auf. Die Flügel erreichen die Mitte des Hinterleibs, überragen das Ende aber nicht. Adulte Männchen erreichen eine Größe von 17 mm, adulte Weibchen können bis zu 21 mm groß werden. Die etwa 10 mm lange Legeröhre des Weibchens ist leicht, aber stetig nach oben gebogen. Der vergleichsweise leise Gesang der Männchen ist nur bis zu einer Entfernung von etwa 2 Metern zu hören, mit einem Ultraschall-Detektor sind die Tiere bei einer Frequenz von 30 khz – 35 kHz gut zu hören. Die Kurzflügelige Beißschrecke ähnelt auf den ersten Blick Roesels Beißschrecke, ist aber durch die meist deutlich abweichende Farbgebung der Oberseite und der Seiten gut zu unterscheiden. Ebenfalls kann der helle Hintersaum des Halsschild-Seitenlappens gut von dem u-förmig gesäumten Seitenlappen des Halsschildes von Roesels Beißschrecke unterschieden werden.

In den ehemals ausgedehnten Moor- und Heidegebieten Schleswig-Holsteins war diese Art einst weit verbreitet. Die aktuellen Vorkommen konzentrieren sich auf die verbliebenen Moor- und Heidereste der Geest. Lokal tritt sind auch im Östlichen Hügelland auf.

Die Tiere ernähren sich polyphag, fressen Gräser und Kräuter, aber auch andere Insekten. Die Eiablage erfolgt in den Boden, in Pflanzenstängeln oder in Moos. Entscheidend für den Ablageort ist hier die hohe Feuchtigkeit. Zwei bis drei Jahre nach der Eiablage schlüpfen die Larven im Mai und entwickeln sich etwa ab Anfang Juli zu den erwachsenen Tieren, die bis in den November zu finden sein können.

Die Kurzflügelige Beißschrecke besiedelt in Schleswig-Holstein in erster Linie Moorheiden und Pfeifengrasbestände, deutlich seltener auch frische bis feuchte Sandheiden oder Magerrasen. Vor allem in offenen oder halboffenen Hochmoorkomplexen kommen heute noch große Bestände vor. Eine intensive Beweidung verträgt diese Art nicht.

Durch ihre Ausbreitungsschwäche, die Umwandlung vieler ehemaliger Moore und Heiden in Agrarflächen, aber auch durch die fehlende Pflege ihrer Lebensräume gilt die Art landesweit als gefährdet.

Kurzflügelige Beißschrecke
Metrioptera brachyptera
© C. Winkler
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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