Roesels Beißschrecke Roeseliana roeselii (Hagenbach, 1822)

Die Tiere sind überwiegend grün oder bräunlich in unterschiedlichen Tönen dieser Farben variabel gefärbt, die Oberseite meist braun. Die Unterseite ist hellgelblich gefärbt. Gut zu erkennen ist die Art an den Seitenlappen des Halsschildes, deren heller u-förmiger Rand sich von den dunklen Seitenlappen gut sichtbar abhebt. Die Flügel der adulten Exemplare reichen über die Mitte des Hinterleibs, erreichen das Ende aber nicht. Langflügelige Exemplare können allerdings immer wieder beobachtet werden. Die Legeröhre des Weibchens ist weniger als 10 mm lang und säbelartig nach oben gebogen. Adulte Männchen erreichen eine Größe von 18 mm, adulte Weibchen können bis zu 20 mm groß werden. Der charakteristische und oft lang anhaltende Gesang, der an den Leerlauf einer Radnabe erinnert, ist häufig entlang von Straßen und Wegen im Sommer zu hören. Roesels Beißschrecke kann auf den ersten Blick mit der Kurzflügeligen Beißschrecke verwechselt werden, v.a. der charakteristisch helle u-förmige Saum der Seitenlappen des Halsschildes sowie die kammartige Zeichnung auf den Hinterschenkeln unterscheidet sie gut von der Kurzflügeligen Beißschrecke.

Roesels Beißschrecke ist heute eine der am weitesten verbreiteten und häufigsten Heuschreckenarten Schleswig-Holsteins. War diese Art Ende des letzten Jahrhunderts noch weitestgehend auf den Südosten Schleswig-Holsteins beschränkt, breitete sie sich in den letzten 25 Jahren auch in den übrigen Landesteilen aus. Selbst in den Marschen, auf Amrum, Sylt und sogar auf Trischen konnte sie sich inzwischen fest etablieren.

Die Tiere ernähren sich polyphag von Kräutern, Gräsern, aber auch von Insekten. Die Weibchen legen ihre Eier in Pflanzenstängel, in denen sie ein bis zwei Winter überdauern, bevor die Larven im Mai schlüpfen. Als eine der frühesten Arten ist der Gesang ab Anfang Juni bis in den Oktober zu hören.

Die Lebensraumansprüche von Roesels Beißschrecke sind eher gering, wobei sie in trockenen bis feuchten Bereiche vorkommt. Durch die Eiablage in Pflanzenstängel besiedelt die Art vor allem durch Gräser dominierte nicht oder extensiv genutzte Flächen. Es handelt sich insbesondere um Grünlandbrachen und Ruderalflächen sowie um Säume an Ufern, Wäldern, Wiesen, Äckern und Verkehrswegen. Auch in mäßig gedüngten Wiesen kommt Roesels beißschrecke vor. Wenn keine Saumstrukturen entlang von intensiv genutzten Wiesen vorhanden sind, fehlt dort auch diese Art.

Roesels Beißschrecke ist in Schleswig-Holstein nicht gefährdet.

Roesels Beißschrecke
Roeseliana roeselii
© C. Winkler
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
Quartettspiel bestellen