Schwarze Heidelibelle Sympetrum danae (Sulzer, 1776)

Die Schwarze Heidelibelle ist eine der kleinsten Heidelibellen mit einer Körperlänge von 3 bis 3,5 cm. Beine und Flügelmal sind schwarz. Junge Männchen sind schwarz-gelb gemustert, mit zwei gelben länglichen Flecken auf den Brustseiten, die durch einen schwarzen Streifen mit drei kleinen gelben Flecken voneinander getrennt sind. Auf der Brustoberseite befindet sich ein schwarzes Dreieck. Der Hinterleib wird bei unausgefärbten Exemplaren durch große, goldgelbe Flecken aufgehellt. Ausgefärbte Männchen sind fast komplett schwarz und damit unverwechselbar. Die Weibchen sind zunächst wie junge Männchen gefärbt, mit zunehmendem Alter verdüstern sich die gelb gefärbten Bereiche über braungelb zu braun.

Die Schwarze Heidelibelle ist schwerpunktmäßig in den Moor- und Heidegebieten der Geest und des östlichen Hügellands verbreitet. In der Marsch findet man sie nur in vermoorten Dünentälern oder Moorresten.

Der Schlupf beginnt Mitte Juni, die Flugzeit endet im Oktober. Als Hauptflugzeit können die Monate August und September angesehen werden. Die frischgeschlüpften Tiere verbringen ihre etwa zweiwöchige Reifezeit an Gehölzrändern und Hecken sowie auf Weiden, Brach- oder Heideflächen. Die geschlechtsreifen Männchen bilden keine Reviere am Fortpflanzungsgewässer. Die Paarung findet abseits des Wassers statt und dauert im Mittel eine Viertelstunde. Die Eiablage erfolgt meist mit angekoppeltem Partner oder auch allein mit oder ohne Bewachung durch das Männchen im flachen Uferbereich, über Schlamm oder Torfmoosen, häufig zusammen mit anderen Paaren.

Die Schwarze Heidelibelle besiedelt eine Vielzahl von Stillgewässertypen, in Fließgewässern wurde sie nur ausnahmsweise nachgewiesen. Dabei überwiegen Moorgewässer in Hoch- und Übergangsmooren, gefolgt von unbeschatteten Kleingewässern auf Sandboden. Die Fortpflanzungsgewässer sind nährstoffarm, besonnt und pflanzenreich, dies können auch flutenden Torfmoosbestände sein. Eine ausgedehnte Flachwasserzone ist für die Larvalentwicklung erforderlich. Die Art kann sich auch in Brackwasser fortpflanzen. Die Larven suchen im Flachwasser dicht bewachsene Bereiche auf und halten sich dort zwischen den Wasserpflanzen oder am Gewässergrund auf.

Die Schwarze Heidelibelle ist bei uns nicht gefährdet.

Schwarze Heidelibelle
Sympetrum danae
© D. Kolligs
Männchen
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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Literatur

  • ARBEITSKREIS LIBELLEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.) (2015): Die Libellen Schleswig-Holsteins. – Natur + Text, Rangsdorf.
  • BROCHARD, C.; D. GROENENDIJK; E. VAN DEN PLOEG & T. TERMAAT (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. – KNNV Uitgeverij, Zeist.
  • BROCKHAUS, T.; H.-J. ROLAND; T. BENKEN; K.-J. CONZE; A. GÜNTHER; K.G. LEIPELT; M. LOHR; A. MARTENS; R. MAUERSBERGER; J. OTT; F. SUHLING; F. WEIHRAUCH & C. WILLIGALLA (Hrsg.) (2015): Atlas der Libellen Deutschlands. – Libellula Supplement 14.
  • DIJKSTRA, K.-D. B. / SCHRÖTER, A. (Hrsg.) (2021): Libellen Europas. Ein Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. (überarbeitete Neuauflage) 
  • STERNBERG, K. & R. BUCHWALD (Hrsg.) (2000): Die Libellen Baden-Württembergs. Band 2: Großlibellen (Anisoptera), Literatur. - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
  • WILDERMUTH. H. & A. MARTENS (2019): Die Libellen Europas. Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer, Wiebelsheim.

Bildmaterial:


Text: A. Bruens, Foto: A. Eichler