Weißgefleckte Wollbiene Anthidium punctatum Latreille 1809

Eine zwischen 0,8–0,9 cm große Wildbiene. Die Weibchen weisen ein schwarzes Gesicht auf und besitzen auffallende gelbe Flecken auf den Mandibeln. Die Brust ist schwarz und weist eine bräunliche Behaarung auf. Hinzu kommen eine weiße Bauchbürste und je 2–4 weißliche Flecken auf dem Hinterleib. Die Beinglieder sind meist schwarz oder blassorange gefärbt. Das Männchen ist im Bereich des Nebengesichtes, auf dem Gesichtsschild und im Bereich der Kieferklauen hellgelb gefärbt. Der Brustbereich ist auffallend braun bepelzt. Der Hinterleib weist eine Reihe länglicher weißer Flecken auf. Das Hinterleibsende besitzt am Ende lappenartige Anhänge mit einem Zahn in der Mitte.

Die aktuelle Verbreitung der Art in Schleswig-Holstein ist nicht bekannt. Die letzte Literaturangabe stammt von 1889. Da die Art aber aktuell in sandigen Lebensräumen im Bereich des Elbtals in Niedersachen nachgewiesen wurde, kann ein Vorkommen, insbesondere in Trockenlebensräumen nahe dem Elbtal östlich von Hamburg, nicht ausgeschlossen werden. Eine gezielte Nachsuche dieser Art in geeigneten Lebensräumen in Schleswig-Holstein und Hamburg erscheint daher sinnvoll.

Die Weißgefleckte Wollbiene fliegt von Anfang Juni bis Anfang August. Die Art nistet in Erdritzen oder zwischen Steinen. Ähnlich der Garten-Wollbiene wird zum Errichten der Nestzellen ´Pflanzenwolle an verschiedenen Pflanzen gesammelt. Der Nisteingang wird anschließend mit verschieden Materialen, wie Pflanzenhaaren, Steinchen und Erdbrocken verschlossen und getarnt. Die Weißgefleckte Wollbiene nutzt den Pollen unterschiedlicher Pflanzenarten. Neben Fetthenne, werden verschiedenen Schmetterlingsblütler, wie Hornklee und Steinklee, genutzt. Gleichzeitig haben Reseden, wie der Färber-Wau (eine alte Kulturpflanze) eine herausragende Bedeutung als Pollenquelle.

In Schleswig-Holstein vor allem an trockene Sandlebensräume im Südosten gebunden. In Frage kommen vor allem Binnendünen und Trockenrasen. Gleichzeitig ist auch ein Vorkommen im Siedlungsraum möglich, insbesondere in Stein- oder Bauerngärten mit Luzerne und Färberresede sollte auf die Art geachtet werden.

Die Weißgefleckte Wollbiene gilt derzeit in Schleswig-Holstein als verschollen. Die Art ist sehr wärmebedürftig und dürfte in Schleswig-Holstein historisch ihre Arealgrenze erreicht haben. Es erscheint jedoch möglich, dass die Art in den letzten Jahrzenten übersehen wurde und tatsächlich noch Vorkommen im Südosten des Landes aufweist. Des Weiteren kann davon ausgegangen werde, dass die Art mittelfristig von den steigenden Temperaturen in Mitteleuropa profitiert und in den nächsten Jahren vielleicht erneut in Schleswig-Holstein gefunden werden kann.

Weißgefleckte Wollbiene
Anthidium punctatum
© Hannes Petrischak
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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