Feldhummel Bombus ruderatus (Fabricius, 1775)

Die Feldhummel ist die große Schwester der Gartenhummel. Feldhummeln gehören zu den größten Hummeln Europas und können als Königin eine Größe von bis zu 2,5 cm erreichen. De Tiere besitzen einen sehr langen Rüssel. Die Arbeiterinnen sind zwischen 11 und 18 cm groß, was ungefähr der Größe einer Königin der Wiesenhummel entspricht. Der Kopfbereich ist in der Regel durch einen breiten graugelben Querstreifen gekennzeichnet, welcher durch die schwarze Brustmitte abgelöst wird. Im Übergang zwischen Brust und Hinterleib liegt, wie bei der Gartenhummel, ein breiter gelber Sattel. Ein Hinweis, dass man wirklich eine Feldhummel vor sich hat, kann eine Unterbrechung der gelben Binde am vorderen Hinterleib durch schwarze Einsprengsel sein. Der Hinterleib ist ansonsten sehr ähnlich der Gartenhummel gezeichnet und weist ein schwarzes Band im Zentrum auf, das zum Ende des Hinterleibes durch einen weißen Abschluss gekennzeichnet ist. Ein weiteres, aber schwaches Merkmal besteht darin, dass Feldhummeln etwas kurzhaariger als Gartenhummeln sind und damit nicht ganz so struppig erscheinen. Eine sichere Bestätigung der Feldhummel erfordert allerdings eine Überprüfung unter einem Binokular.

Die Feldhummel erreicht in Schleswig-Holstein ihre Nordgrenze der Verbreitung (aus Südschweden liegen lediglich Altfunde vor). Die Art gilt als wärmeliebend. In Großbritannien ist ein Großteil des Südens durch die Art besiedelt, sodass aktuell auch in Schleswigs Holstein von einer weiteren Verbreitung ausgegangen werden muss. Durch die leichte Verwechslungsgefahr mit der häufigen Gartenhummel ist es sehr wahrscheinlich, dass die Feldhummel oft übersehen wird. Insbesondere in Siedlungen im Bereich der Geestinseln, der Marsch im Bereich der Vorstadtbereiche und den Knicklandschaften der Geest und des Östlichen Hügellandes sollte mit Vorkommen der Feldhummel gerechnet werden. 

Nach Nistmöglichkeiten suchende Königinnen erscheinen von Mitte Mai bis Anfang Juli, die Arbeiterinen von Anfang Juni bis Ende September. Jungköniginnen und Drohnen fliegen von Mitte August bis Mitte Oktober. Die Art bildet kleine Völker von 50 bis 100 Individuen. Die Nester werden in der Regel unterirdisch in verlassenen Mäusenestern errichtet.

Die Feldhummel ist in Norddeutschland auf wärmebegünstigte Habitate angewiesen. So sind Innenstadtbereiche mit reichem Blütenangebot oder sonnige Waldsäume, die an trockene Lebensräume angrenzen, für diese Art geeignet. Aufgrund der im südlichen Verbreitungsgebiet sehr unspezialisierte Lebensweise muss aber auch in anderen Lebensräumen mit Vorkommen der Feldhummel gerechnet werden.

Die Feldhummel ist in Schleswig-Holstein stark gefährdet. Die Art ist in den letzten Jahren gerade am Nordwestrand ihres Verbreitungsgebietes stark zurückgegangen, daher wäre eine Überprüfung der Verbreitungssituation und eine gezielte Nachsuche der Feldhummel in Schleswig-Holstein wünschenswert.

Feldhummel
Bombus ruderatus
© llourenco92
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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