Frühlings-Wollafter Eriogaster lanestris (Linnaeus, 1758)

Die nachtaktiven Falter werden nur sehr selten beobachtet. Namensgebend sind die dichten Haarbüschel am Hinterleibsende der Weibchen. Viel auffälliger als die unscheinbar gefärbten Falter sind die meist weithin sichtbaren weißen Nestbeutel der Raupen. Auffälliges Merkmal der Falter ist der große, weiß gefärbte Ringmakel auf den Vorderflügeln.

In Schleswig-Holstein vor allem im Hügelland verbreitet. Auch in der Geest vorkommend, aber deutlich seltener.

Die nachtaktiven Falter fliegen bereits im März und April und werden nur selten beobachtet. Sie nehmen keine Nahrung auf und zehren von den Fettreserven, die sie als Raupe angelegt haben.

Die Nestbeutel der Raupen sind hingegen weithin sichtbar. Aufgrund der weißen, verwobenen Spinnfäden heben sich die Nester deutlich vom Hintergrund ab. Hierin leben die Raupen eines Geleges gemeinschaftlich und kommen zum Sonnen und Fressen heraus. Nahrungspflanzen sind verschiedene Laubgehölze. In Schleswig-Holstein scheint die Schlehe bevorzugt zu werden, weitere Beobachtungen gelangen an angepflanzten Linden sowie Weißdorn, Ohrweide und Sandbirken.

Die Nestbeutel des Frühlings-Wollafters werden fälschlicherweise oft für Prozessionsspinnernester gehalten, die jedoch sehr unauffällig direkt an Eichenstämmen angelegt werden.

Ausgeprägte Knicks mit Schlehen entlang von Straßen und Wirtschaftwegen, selbst zwischen Ackerschlägen solange diese nicht zu eng begrenzt werden. Aber auch solitäre Einzelbäume in Saumbereichen, selbst auf Alleebäumen. Dabei werden allerdings nur gut besonnte Bestände genutzt, schattig stehende Gehölze werden gemieden.

Nachdem die Art aus Schleswig-Holstein fast verschwunden schien, ist der Bestand seit Beginn des neuen Jahrtausends wieder deutlich angestiegen. V = Vorwarnliste

Frühlings-Wollafter
Eriogaster lanestris
© D. Kolligs
Raupennest an Weißdorn
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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