Kaisermantel Argynnis paphia (Linnaeus, 1758)

Der Kaisermantel ähnelt den anderen großen Perlmuttfaltern. Er ist jedoch größer und hat eine flecklose, silbrig glänzende Hinterflügelunterseite. Die Männchen besitzen ausgeprägte „Duftschuppenstreifen“ auf der Oberseite der Vorderflügel.

Bei den Weibchen treten zwei Farbmorphen auf. Zum einen die normale rotbraune Form, in der auch die Männchen gefärbt sind. Zum anderen tritt selten aber verbreitet eine graue Morphe auf, die f. valesina. Diese graue Färbung findet sich bei keiner anderen heimischen Perlmuttfalterart.

In Laub- und Mischwälder in ganz Schleswig-Holstein verbreitet.

Die Raupe lebt an und von Veilchenarten, wie dem Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana), dem Rauhaarigen Veilchen (Viola hirta), dem Hunds-Veilchen (Viola canina) oder dem Hain-Veilchen (Viola riviniana). Die Eiablage erfolgt nicht an der Pflanze, sondern an in der Nachbarschaft befindlichen Baumstämmen und Hölzern. Von Anfang Juli bis Mitte August kann man der Falter fliegen sehen.

Der Kaisermantel bevorzugt lichte Wälder feuchter Standorte, besonders alte Buchenwälder mit Veilchen an sonnigen, offenen Stellen. Er benötigt blütenreiche Waldwege und -ränder, Lichtungen und angrenzende Wiesen. Der Falter verschwand in den letzten Jahrzehnten aus vielen Wäldern, wozu sicherlich auch die moderne Forstwirtschaft beigetragen hat.

Der Kaisermantel war lange Zeit ein Charakertier unserer Laub- und Mischwälder. Zu Ende des letzten Jahrhunderts war die Art in Schleswig-Holstein weitgehend verschwunden und nur noch von sehr wenigen Standorten bekannt. Mit dem neuen Jahrtausend ist nun wieder eine starke Zunahme und Wiederausbreitung des Kaisermantels zu verzeichnen. Der Falter kann wieder in vielen Wäldern beobachtet werden. Ursächlich dürften insbesondere die zurückliegenden, ausgeprägt warmen und trockenen Frühjahre sein, die der Entwicklung der überwinternden Raupen förderlich sind. Noch ist die Art allerdings nicht allgegenwärtig, weshalb der Kaisermantel noch als gefährdet angesehen wird (RL 3).

Kaisermantel
Argynnis paphia
© D. Kolligs
Männchen
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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Die Männchen vollführen komplexe Balzflüge, um die Weibchen für sich zu gewinnen. Dabei spielen auch die Duftschuppen der Männchen eine wichtige Rolle.