Keilfleck-Mosaikjungfer Aeshna isoceles (O. F. Müller, 1767)

Die Körperlänge der Keilfleck-Mosaikjungfer beträgt ungefähr 6 bis 6,5 cm. Stirn, Brust und Hinterleib sind orange-braun gefärbt. Die Brustseiten sind durch zwei schmalen, blassgelben Seitenstreifen gekennzeichnet. Der Hinterleib ist ohne Mosaikzeichnung, oben auf dem zweiten Hinterleibssegment befindet sich ein gelber keilförmiger Fleck, der in einer dünnen dunklen Rückenlinie ausläuft. Im Gegensatz zur Verwechslungsart Braune Mosaikjungfer sind die Augen grün und Flügel nicht braun getönt.

Die Keilfleck-Mosaikjungfer ist in Schleswig-Holstein weitgehend auf das Östliche Hügelland beschränkt und weniger häufig in der Geest und Marsch zu finden.

Nach ein- bis zweijähriger Larvalentwicklung beginnt der Schlupf ab Mitte Mai. Die Hauptflugzeit erstreckt sich von Anfang Juni bis Mitte Juli. Einzelne Tiere fliegen noch bis Ende August. Die unreifen Imagines halten sich in der Regel in der Gewässerumgebung auf, können aber auch weit entfernt von geeigneten Fortpflanzungsgewässern angetroffen werden. Die geschlechtsreifen Männchen patrouillieren in eineinhalb bis drei Metern über der Wasseroberfläche entlang der Röhrichtzone oder an der Uferlinie. Bei der Suche nach Weibchen fliegen sie gelegentlich auch in geringer Höhe zwischen Schilfpflanzen, Seggenbulten oder unter überhängenden Ästen am Ufer. Sie verhalten sich territorial und überwachen ihr Revier im Flug oder von Sitzwarten aus. Dabei vertreiben sie männliche Artgenossen, greifen aber auch andere Edellibellen an. Die Paarung erfolgt gegen Mittag in der Ufervegetation oder in Gehölzen. Die Weibchen legen die Eier ohne Begleitung durch das Männchen an der Wasseroberfläche in schwimmende oder flutende Pflanzenbestände oder in dort treibende, abgestorbene Pflanzenteile.

Die Keilfleck-Mosaikjungfer bevorzugt als wärmeliebende Art flache, sich schnell erwärmende Gewässer oder Gewässerabschnitte. Die Tiere benötigen ausgedehnte Röhrichte oder Großseggenrieder, daher findet man sie auch in den Verlandungszonen großer Seen oder Weiher. Ist eine gut ausgebildete Schwimmblattvegetation vorhanden, wird sie regelmäßig zur Eiablage genutzt. Auch Gewässer mit ausgedehnten Krebsscherenbeständen werden gern besiedelt. Die Larven halten sich im Flachwasser zwischen lebenden und toten Pflanzenteilen im Röhricht oder zwischen Wasserpflanzen auf und tolerieren geringen Fischbesatz in den Fortpflanzungsgewässern.

Die Keilfleck-Mosaikjungfer wurde im Jahr 2011 landesweit als gefährdet eingestuft, diese Einstufung dürfte aber überholt sein, da die Art bei uns immer noch in Ausbreitung begriffen ist.

Keilfleck-Mosaikjungfer
Aeshna isoceles
© D. Kolligs
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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Literatur

  • ARBEITSKREIS LIBELLEN SCHLESWIG-HOLSTEIN (Hrsg.) (2015): Die Libellen Schleswig-Holsteins. - Natur + Text, Rangsdorf.
  • BROCHARD, C.; D. GROENENDIJK; E. VAN DEN PLOEG & T. TERMAAT (2012): Fotogids Larvenhuidjes van Libellen. – KNNV Uitgeverij, Zeist. 
  • BROCKHAUS, T.; H.-J. ROLAND; T. BENKEN; K.-J. CONZE; A. GÜNTHER; K.G. LEIPELT; M. LOHR; A. MARTENS; R. MAUERSBERGER; J. OTT; F. SUHLING; F. WEIHRAUCH & C. WILLIGALLA (Ed.) (2015): Atlas der Libellen Deutschlands. - Libellula Supplement 14. 
  • DIJKSTRA, K.-D. B. / SCHRÖTER, A. (Hrsg.) (2021): Libellen Europas. Ein Bestimmungsführer. – Haupt-Verlag, Bern. (überarbeitete Neuauflage) 
  • PETERS, G. (2006): Die Edelibellen Europas. -  Neue Brehm-Bücherei Bd. 585; VerlagsKG Wolf, Magdeburg. 
  • WILDERMUTH. H. & A. MARTENS (2019): Die Libellen Europas. Alle Arten von den Azoren bis zum Ural im Porträt. – Quelle & Meyer, Wiebelsheim.

Bildmaterial:


Text: A. Bruens