Platterbsen-Mörtelbiene Megachile ericetorum (Lepeletier, 1841)

Eine recht große Wildbiene von schwarzer Grundfarbe. Die Weibchen erreichen eine Größe von 13–15 mm. Die Kieferklauen weisen im vorderen Bereich zwei Zähne sowie eine lange, ebene Kante auf. Die Hinterleibssegmente sind durch breite Endbinden gekennzeichent und unterseits befindet sich eine goldige Bauchbürste. Die Männchen werden 12–14 mm groß und haben eine ähnliche Behaarung. Die Hinterleibsspitze der Männchen ist aber unbehaart und endet mit einer gezackten Endkante mit einem mittigen kleinen spitzen Dorn.

Die Platterbsen-Mörtelbiene dürfte in Schleswig-Holstein vor allem im Bereich der Geest und des Östlichen Hügellandes verbreitet sein. Detaillierte Informationen zur Verbreitung der Art fehlen bisher, weshalb hier Forschungsbedarf besteht. Die wärmebedürftige Art wird wahrscheinlich insbesondere die trockenen Regionen im Südosten besiedeln. Gleichzeitig erscheinen insbesondere blütenreiche Flächen innerhalb von Städten durch ihre besonderen Klimaverhältnisse gut geeignet.

Die Flugzeit der Art reicht von Mitte Juni bis Ende Juli.Die Platterbsen-Mörtelbiene gehört trotz des abweichenden Namens zu den Blattschneiderbienen. Die Mehrzahl der Blattschneiderbienen nutzt für den Bau ihrer Brutzellen Blätter. Mörtelbienen weichen hiervon ab, indem sie ihre Nester tatsächlich aus einer Masse aus Erde und Speichel mörteln. Im Mittelmeerraum leben verschiedene Mörtelbienenarten, in Schleswig-Holstein kommt nur die Platterbsen-Mörtelbiene vor Die Nester werden gerne an Erdabbruchkanten, in Hohlräumen von Mörtelfugen alter Gebäude oder in Ritzen von Trockenmauern angelegt.

Die Platterbsen-Mörtelbiene besiedelt extensiv genutztes Grünland wie halboffene Weidelandschaften, Sand und Lehmgruben oder Brach- und Ruderalflächen, in den wärmebegünstigten Regionen Schleswig-Holsteins. Entscheidend ist das Vorkommen vieler Schmetterlingsblütler wie Wicken, Hauhechel, Kronwicken, Steinklee oder Platterbsen in der Umgebung. Gerade in Gärten kann die Art durch die Pflege von Duft-- und Staudenwicken unmittelbar gefördert werden, an denen die Weibchen gerne Pollen sammeln.

Die Art gilt in Schleswig-Holstein als gefährdet. Da die Platterbsen-Mörtelbiene erfolgreich naturnahe Gärten besiedelt, kann ihr durch die Anpflanzungen geeigneter Trachtpflanzen geholfen werden. Wie für viele andere Wildbienenarten auch, ist die Rekultivierung stillgelegter Kiesgruben zur landwirtschaftlichen Nutzung problematisch, da dadurch fortlaufende wichtige strukturreiche Sekundärhabitate in der Landschaft verschwinden. Aber auch die Nutzungsaufgabe der ehemaligen Kiesgruben ist ungünstig, da aufkommende Sträucher und Bäume den Lebensraum der Platterbsen-Mörtelbiene ebenfalls verdrängen. Gerade Steilkanten sollten daher aus Artenschutzgründen stärker in eine extensive Beweidung einbezogen werden, um beständig neue Kantenabbrüche zu erzeugen.

Platterbsen-Mörtelbiene
Megachile ericetorum
© C. Baermann
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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