Warzenbeißer Decticus verrucivorus (Linnaeus, 1758)

Der Warzenbeißer ist von bulliger Statur mit breitem Kopf und kräftigem Halsschild mit durchgehendem Mittelkiel. Die Tiere sind oft leuchtend grün gefärbt, auch braune, graue oder aus diesen Farben variabel gefärbte Tiere können beobachtet werden. Der Unterleib ist ausnahmslos hellgelblich gefärbt. Die den Hinterleib knapp überragenden Vorderflügel enden vor den Hinterknien. Die Würfelflecken auf den Flügeln sind oftmals gut zu erkennen. Die adulten Weichen werden mit maximal 42 mm größer als die adulten Männchen (max. 34 mm). Die braune Legeröhre des Weibchens ist leicht säbelartig gebogen und etwa 20 mm lang. Die langsam beginnenden und dann immer schneller werdenden, markanten „Zick“-Laute des Männchens erinnern an das Anlassen eines alten Traktors und sind bei Sonnenschein ab etwa 23°C zu hören.

Mit Ausnahme der Marsch war der Warzenbeißer in Schleswig-Holsteins einst weit verbreitet. Inzwischen tritt die Art nur noch lokal auf und die meisten bekannten Populationen sind inzwischen weit voneinander isoliert. Ein Großteil der verbliebenen Vorkommen konzentriert sich auf den Südosten des Landes.

Der Warzenbeißer lebt räuberisch, ergänzend gehören aber auch Pflanzen zum Nahrungsspektrum. Die vom Weibchen in vegetationslose Offenbodenbereiche gelegten Eier können bis zu 7 Jahre im Boden überdauern, die Larven können aber bei idealen Bedingungen schon im Folgejahr ab April schlüpfen. Adulte Tiere können ab Juni bis Oktober gefunden werden.

Der Warzenbeißer hat sehr hohe Ansprüche an die Lebensraumkomposition. Ein Mosaik aus besonnten Offenbodenbereichen mit ausreichendem Wasserspeichervermögen zur Eiablage sollte im Wechsel mit mäßig hochwüchsiger Vegetation stehen. Sandheiden, Mager- und Trockenrasen, aber auch Küstendünen und -heiden werden besiedelt. Bis in das vorige Jahrhundert konnte die Art auch auf sandigen Ackerflächen gefunden werden. Heute besiedelt sie mitunter noch Sandackerbrachen, sofern diese im Umfeld bestehender Vorkommen liegen.

Mit der Intensivierung der Landwirtschaft und der Verbuschung ehemals geeigneter Lebensräume ist die Heuschrecke entsprechend selten geworden. Aufgrund der fortschreitenden Sukzession ihrer Lebensräume und der weiträumigen Isolation der verbliebenen Populationen wird der Warzenbeißer in die Kategorie stark gefährdet  eingestuft.

Warzenbeißer
Decticus verrucivorus
© D. Kolligs
Weibchen
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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