Wiesengrashüpfer Chorthippus dorsatus (Zetterstedt, 1821)

Wie viele Arten der Gattung Chorthippus ist der Wiesengrashüpfer sehr variabel in seiner Farbgebung. Sowohl einheitlich braune oder grüne Exemplare als auch Tiere mit andersfarbiger Oberseite sind häufig zu beobachten. Die Halsschildseitenkiele verlaufen fast gerade parallelseitig bzw. nur schwach geknickt. Die Flügel sind voll entwickelt und erreichen bei den Weibchen die Hinterknie, die Flügel der Männchen überragen diese knapp. Erwachsene Männchen können bis zu 18 mm groß werden, erwachsene Weibchen bis zu 21 mm. Der Gesang des Wiesengrashüpfers ist zweigeteilt. Bei den ersten Versen werden ausschließlich kurze Kratzlaute erzeugt, die in weiteren Versen von einem immer lauter werdenden Zischen abgelöst werden. Der Wiesengrashüpfer ähnelt äußerlich stark dem Weißrandigen Grashüpfer. Die Radialader im Flügel des Wiesengrashüpfers ist vor allem bei den Männchen fast gerade und nicht so stark geschwungen wie beim Weißrandigen Grashüpfer. Beide Arten lassen sich gut durch ihren artspezifischen Gesang unterscheiden.

Die aktuellen Nachweise des Wiesengrashüpfers beschränken sich auf die südöstlichen Landesteile. Die Vorkommen in Nordfriesland, der Niederen Geest nördlich von Hamburg und im Östlichen Hügelland bei Kiel konnten aktuell nicht mehr bestätigt werden. Gegenwärtig gibt es keine Funde aus den zentralen, westlichen und nördlichen Landesteilen Schleswig-Holsteins. Aktuell breitet sich die Art in den südöstlichen Landesteilen und im Raum Lübeck aus und könnte zukünftig wieder in ehemals besiedelten Regionen auftreten.

Der Wiesengrashüpfer ernährt sich, wie alle Feldheuschrecken von Gräsern und Kräutern, wobei Süßgräser stark bevorzugt werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten werden die Eier ausschließlich in die verfilzte Grasschicht abgelegt. Die im Mai/Anfang Juni des Folgejahres schlüpfenden Larven entwickeln sich ab Mitte Juni zu adulten Tieren, die teilweise noch Ende Oktober beobachtet werden können.

Ehemals besiedelte der Wiesengrashüpfer vielfach konventionell genutztes Grünland. Mit fortschreitender Nutzungsintensivierung verschwand die Art aus diesen Lebensräumen praktisch vollständig. Die aktuell bekannten Populationen kommen in erster Linie in nicht (frühe Brachestadien) oder extensiv genutzten Magerrasen, in von Gräsern dominierten Ruderalfluren und in Weg- und Straßensäumen vor.

Mit dem Verlust seiner präferierten Lebensräume ist der Wiesengrashüpfer selten geworden und aus weiten Teilen des Landes verschwunden. Aufgrund dieser Situation gilt diese Art derzeit landesweit als gefährdet.

Wiesengrashüpfer
Chorthippus dorsatus
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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