Zweifarbige Beißschrecke Bicolorana bicolor (Philippi, 1830)

Die Grundfarbe der Zweifarbigen Beißschrecke ist grün, deutlich abgesetzt ist die hellbraune Oberseite, was der Art ihren Namen gegeben hat. Die Flügel sind in der Regel verkürzt, es treten mitunter aber auch langflügelige Formen auf. Letztere weisen ein großes Ausbreitungspotenzial auf. Im Gegensatz zu den anderen Beißschrecken-Arten der Gattungen Metrioptera und Roeseliana, sind bei der Zweifarbigen Beißschrecke die Hinterleibsfortsätze (Cerci) der Männchen gezähnt und die Legeröhre der Weibchen stärker gebogen. Die adulten Männchen weisen eine Länge von 15-16 mm auf, die Weibchen werden 18-18 mm lang. Der Gesang ist ein unregelmäßig unterbrochenes Sirren, wobei die Länge der Verse häufig zunimmt. Bei kühlen Temperaturen werden Verse und Silben abgehackter, bei hohen Temperaturen verschmelzen sie zu einem hohen Dauerton. Zum akustischen Nachweis sind Bat-Detektoren empfehlenswert, da das Lautstärkemaximum zwischen 15 und 20 kHz liegt. Der Gesang reicht bis in eine Frequenz von 60 kHz.

Derzeit ist nur eine Population bei Windbergen (Kreis Dithmarschen) sicher belegt. Darüber hinaus gibt es aktuelle Funde bei Büchen und Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) sowie aus der Umgebung Lübecks, wobei unklar ist, ob es sich in diesen Fällen um stabile Populationen handelt.

Die Zweifarbige Beißschrecke ist sehr wärmeliebend (thermophil). Sie ernährt sich überwiegend von Süßgräsern, wobei neben den Blättern auch Blüten von krautigen Pflanzen gefressen werden. Teilweise dienen zudem kleine Insekten als Nahrung. Die Eiablage erfolgt in Gräserstängel. Die Eier haben einen einjährigen Entwicklungszyklus und sind sehr resistent gegenüber Trockenheit. Adulte Tiere treten in Schleswig-Holstein von etwa Ende Juni bis Anfang Oktober auf.

Die Art besiedelt mosaikartig strukturierte, wärmebegünstigte Sandmagerrasen und –heiden mit langgrasigen Bereichen. Letztere sind für das Vorkommen essentiell, sodass die Art auf gemähten oder intensiver beweideten Flächen fehlt.

Die Zweifarbige Beißschrecke ist in Schleswig-Holstein vom Aussterben bedroht. Eine Gefährdung geht einerseits von der Sukzession und dem Zuwachsen der Habitate aus und andererseits von einer zu intensiven Nutzung oder Pflege.

Zweifarbige Beißschrecke
Bicolorana bicolor
© C. Winkler
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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