Heidegrashüpfer Stenobothrus lineatus (Panzer, 1796)

Der Heidegrashüpfer ist überwiegend grünlich, der Hinterleib in Brauntönen gefärbt. Auch bräunliche, selten sogar rotbraune bis violette Exemplare können vorkommen. Die Knie der Hinterbeine sind oft dunkel, der Hinterleib der Männchen ist intensiv orange bis orangerot. Die dunklen Flügel haben ein helles Stigma (Adlergeflecht) und erreichen bei den Männchen die Hinterknie, bei den Weibchen enden sie kurz vorher. Die adulten Männchen werden maximal 19 mm groß, adulte Weibchen erreichen eine Länge von maximal 27 mm. Der unverwechselbare, schwirrend, reibende Gesang der Männchen ist auf kurzer Entfernung bis ca. 5 Metern gut von allen hier vorkommenden Arten zu unterscheiden. Äußerlich kann der Heidegrashüpfer mit dem Bunten Grashüpfer verwechselt werden. Dieser hat im Vergleich zum Heidegrashüpfer jedoch hellere Flügel und weder ein stark erweitertes Medialfeld noch ein ausgeprägtes, helles Stigma im Vorderflügel.

Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in Schleswig-Holsteins im Südosten des Östlichen Hügellands und der Geest östlich von Hamburg. Außerhalb dieser Landesteile sind aktuell nur wenige Populationen aus dem Kreis Segeberg bekannt. Ehemals trat die Art auch bei Wedel (Kreis Pinneberg) und bei Reher (Kreis Rendsburg-Eckernförde) auf. Die nördlichsten derzeit bekannten Fundorte liegen etwa auf Höhe von Kaltenkirchen und Blunk (Kreis Segeberg).

Wie alle Feldheuschrecken frisst der Heidegrashüpfer Gräser und Kräuter, wobei Beobachtungen zeigen, dass Weibchen mitunter auch an toten Tiere fressen. Die Eier werden im Wurzelfilz von Gräsern oder in den Boden unter diesem Filz abgelegt. Die Larven schlüpfen ab Mai, von Anfang Juni bis Mitte Oktober können adulte Tiere beobachtet werden.

In Schleswig-Holstein werden von der ausgesprochen wärme- und trockenheitsliebenden Art vorwiegend vergraste Sandheiden und Sandmagerrasen besiedelt, selten auch trockene Ruderalfluren. Bei stärkerem Verbiss oder Mahd fehlt die Art.

Die Lebensräume des Heidegrashüpfers sind selten und zusätzlich durch ausbleibende Pflegemaßnahmen bedroht. Aufgrund der weiträumigen Isolation der verbliebenen meist kleinen Populationen ist die Art in Schleswig-Holstein stark gefährdet.

Heidegrashüpfer
Stenobothrus lineatus
© C. Winkler
Körperlänge18 mm
Vorderflügellänge 22 mm
Länge Larven3cm
Exemplare in S-H250.000
Alter MAX3 Wochen
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